Sanochemia
ORF
ORF
Wirtschaft

Sanochemia: Hoffen auf Fortführung

Neufeld an der Leitha (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) bangt um 140 Arbeitsplätze. Das Wiener Pharmaunternehmen Sanochemia mit seinem Produktionsstandort in Neufeld ist pleite. Informationen darüber gibt es derzeit nur wenige. Nächste Woche soll ein Insolvenzantrag eingebracht werden.

Anfang nächster Woche wird beim Handelsgericht Wien der Insolvenzantrag eingebracht, teilte der Unternehmenssprecher von Sanochemia Torsten Biallas dem ORF Burgenland schriftlich mit. Der Antrag werde derzeit noch bearbeitet. Die Produktion und Auslieferung am Standort in Neufeld laufe aber unverändert weiter – was das für die rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konkret heißt, ist nicht bekannt.

Sanochemia
ORF
Das börsennotierte Unternehmen war aufgrund eines Lizenz-Entzugs immer mehr in Schieflage geraten.

Unsicherheit bei den Mitarbeitern

Der Neufelder Bürgermeister Michael Lampel (SPÖ) konnte kurz vor dem Bekanntwerden der drohenden Insolvenz am Montag noch mit Mitarbeitern und dem Standortleiter sprechen. „Momentan ist es noch ruhig unter den Mitarbeitern, aber natürlich ist eine gewisse Unsicherheit zu spüren. Man kennt die Aussagen der Geschäftsleitung sowieso, aber aufgrund der Gespräche bin ich schon zuversichtlich, dass dieses Werk auch zukünftig in Neufeld seinen Betrieb weiterführen wird“, so Lampel im ORF-Burgenland-Interview.

Bürgermeister positiv gestimmt

Das börsennotierte Unternehmen war aufgrund eines Lizenz-Entzugs immer mehr in Schieflage geraten. Seit April 2018 darf die Pharmafirma bestimmte Produkte nicht mehr selbst herstellen. „Es ist ja alles ausbezahlt worden – Weihnachtsgeld und so weiter. Die Gespräche mit der Geschäftsleitung haben mich schon sehr positiv gestimmt, dass hier eine Lösung kommt“, so Lampel.

Bürgermeister Neufeld Michael Lampel
ORF
Der Bürgermeister von Neufeld Michael Lampel sei positiv gestimmt, dass es eine Lösung geben werde

SPÖ und ÖVP im Burgenland kündigten an, alles Mögliche zu unternehmen, um die 140 Arbeitsplätze in Neufeld aufrechtzuerhalten. Sanochemia hat keinen Betriebsrat, heißt es bei der Arbeiterkammer Burgenland. Viele Mitarbeiter seien verunsichert und würden sich laut Arbeiterkammer derzeit über ihre arbeitsrechtliche Situation erkundigen. Mit dem für kommende Woche angekündigten Insolvenzantrag, wird auch der Insolvenz-Entgelt-Sicherungsfonds im Burgenland aktiviert. Aus diesem Topf können die Mitarbeiter-Gehälter sechs Monate lang weiterbezahlt werden.

Am Mittwoch wurde auch bekannt, dass sich Firmengründer und Aufsichtsrat Werner Frantsits „aus gesundheitlichen Gründen“ aus dem Aufsichtsrat von Sanochemia zurückzieht.