Feierlichkeiten zu Roma-Jubiläen im Burgenland und in Österreich
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Chronik

30 Jahre Roma-Bewegung in Österreich

Vor mittlerweile 30 Jahren wurde in Oberwart der erste Roma-Verein Österreichs gegründet – der Ausgangspunkt für die spätere Anerkennung der Roma als Volksgruppe. Gleichzeitig feiert die Roma-Volkshochschule heuer 20-jähriges Bestehen.

Vor 30 Jahren nahm die Bewegung der österreichischen Roma im Südburgenland ihren Ursprung. Im Juli 1989 wurde der erste Roma-Verein Österreichs in Oberwart gegründet, mit dem Ziel die oft unbefriedigende Lebenssituation der Volksgruppe zu verbessern und Vorurteile abzubauen. Damit wurde ein wichtiger Grundstein für die spätere Anerkennung der österreichischen Roma als Volksgruppe gelegt. Zehn Jahre nach der Vereinsgründung wurde auch eine eigene Volkshochschule ins Leben gerufen. Diese beiden Jubiläen wurden am Wochenende in Oberwart entsprechend gefeiert. Einen Überblick über die 30 Jahre Roma-Bewegung liefert dabei die Ausstellung mit den Vereinszeitungen.

Ausstellung der Vereinszeitungen

Ein Jubiläum sei natürlich ein idealer Zeitpunkt, um so etwas herzuzeigen, sagte Ausstellungsgestalter Erich Schneller. Man sehe das sehr gut an der Wand wo man die Zeitungen, wie etwa Romani Patrin oder Romano Kipo, ausgestellt hat. „Man sieht die Leute wieder, die man noch kennt“, so Schneller. Auch Emmerich Gärtner-Horvath war von Anfang an mit dabei und erinnert sich an die Gründung der Roma Volkshochschule vor 20 Jahren. „Ich war gleich erfreut, als die Idee überhaupt entstanden ist eine Volkshochschule für die burgenländischen Roma zu gründen“, sagte Emmerich Gärtner-Horvath.

Feierlichkeiten zu Roma-Jubiläen im Burgenland und in Österreich
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Wegbegleiter der Roma-Volkshochschule wurden mit der Anerkennungsurkunde „Romano Kham“ ausgezeichnet

Bei der Festveranstaltung wurde an Wegbegleiter der Roma-Volkshochschule auch die Urkunde „Romano Kham“ als Anerkennung verliehen. Unter ihnen war auch der Soziolinguist Dieter Halwachs, der viel zur Verschriftlichung des Burgenland Romani beigetragen hat. „Das ist übrigens die erste Auszeichnung, die ich angenommen habe“, sagte Halwachs. „Diese Arbeit war bei mir ganz am Anfang und sie wird mir immer wichtig sein und mich immer mit dem Burgenland verbinden“, sagte Halwachs.

Ziel der Volkshochschule der Roma ist es jedenfalls auch in den kommenden 20 Jahren die Tradition und Kultur der Roma weiter zu fördern.