Zug fährt vorbei
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Chronik

Großhöflein als Zentralbahnhof im Gespräch

Das Land plant die Errichtung eines Zentralbahnhofes im Norden des Landes, möglicherweise im Raum Großhöflein nahe der Landeshauptstadt Eisenstadt. Pendlerinnen und Pendler sollen so rascher mit dem Zug nach Wien und retour kommen.

Nonstop mit dem Zug vom nördlichen Burgenland in die Bundeshauptstadt Wien – ein neuer Verkehrsknotenpunkt soll das ermöglichen. Derzeit führe man Gespräche mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und dem Bund, sagte der zuständige Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ).

„Personenverkehr vermehrt auf die Schiene bringen“

Dass man den öffentlichen Verkehr attraktiver gestalten wolle und ausbauen soll, sei Thema Nummer eins. Was den Personenverkehr auf dieser Strecke betreffe, wolle man die Leute auf die Schiene bringen. Man wisse, dass das ein Thema sein werde und der Verkehr in den kommenden Jahren immer schwieriger werde. Man habe es sich deshalb zum Ziel gemacht, das Thema mit einem Knotenpunkt zu lösen, so Dorner.

Zurzeit werde die Standortfrage geklärt. Eine Option wäre der Raum Großhöflein (Bezirk Eisenstadt), fix sei aber noch nichts. „Da bitte ich noch um Verständnis. Vielleicht sind wir da in ein paar Wochen schon dementsprechend weiter und können schon mehr kommunizieren“, sagte Dorner.

Weiterer Knotenpunkt im Süden geplant

Geplant sei, den Knotenpunkt mit einem „Park and Ride“-Parkplatz sowie mit einem Zubringersystem für Pendlerinnen und Pendler attraktiv zu gestalten. Zu den Ticketpreisen, zu den zeitlichen Plänen des Baus und zu den Kosten könne man noch nichts Genaueres sagen, so Dorner. Das lange geplante Projekt Wulkaprodersdorfer Schleife sei damit vorerst jedenfalls auf Eis gelegt, hieß es – mehr dazu in 300 Menschen protestierten gegen Bahnschleife.

In weiterer Folge möchte das Land dann auch einen zentralen Bahnhof im Südburgenland schaffen. Unterstützung erwartet sich Landesrat Dorner durch die Nahverkehrsmilliarde. Da heißt es aber wohl noch auf die neue Bundesregierung warten.

Grüne orten Wahltaktik

Kritik kam von den Grünen. Man sei über die Pläne der Landesregierung positiv überrascht, hieß es in einer Aussendung. SPÖ und FPÖ hätten offenbar das grüne Konzept zur Verkehrsstrategie im Burgenland gelesen. Es stehe aber zu befürchten, dass es sich hier nur um Wahltaktik handle, denn vier Jahre lang habe man von der SPÖ-FPÖ-Koalition keinen Ton zum Ausbau der Schiene gehört, so die grüne Landessprecherin Regina Petrik.