Chronik

Eisenstadt will 2020 Schulden abbauen

Die Landeshauptstadt Eisenstadt hat am Montag das Budget für das Jahr 2020 vorgestellt. Der Voranschlag beträgt rund 42 Millionen Euro. ÖVP und SPÖ haben bei der Budgeterstellung zusammengearbeitet und werden es auch gemeinsam beschließen.

Es ist das erste Budget der Landeshauptstadt, das nach den Regelungen der Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 2015 erstellt wird. Konkret bedeutet das, dass Kommunen nicht mehr die Kameralistik als Buchhaltungssystem verwenden, sondern – ähnlich wie bei einem Unternehmen – eine Art doppelte Buchhaltung.

Wirtschaftliche Kennzahlen sollen vergleichbarer werden

Dadurch sollen die wirtschaftlichen Kennzahlen der Gemeinden bundes- und landesweit vergleichbarer gemacht werden. Man habe damit quasi einen dritten Bereich erfunden, so Finanzstadtrat Michael Freismuth (ÖVP). Das sei eine österreichische Lösung. „Nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch gut gemacht“, so Freismuth. Im Vergleich zur Kameralistik sei es zwar ein Fortschritt, es gebe aber noch Luft nach oben.

Lisa Vogl, Thomas Steiner und Michael Freismuth
ORF/Thomas Prunner
Eisenstadts zweite Vizebürgermeisterin Lisa Vogl, Bürgermeister Thomas Steiner und Finanzstadtrat Michael Freismuth (v.l.)

42 Millionen Euro veranschlagt

Durch die neuen Vorschriften wird das Budget nicht mehr in ordentlichen und außerordentlichen Haushalt geteilt. In Summe werden für das Jahr 2020 rund 42 Millionen Euro veranschlagt. Der Budgetüberschuss soll etwa 1,8 Millionen Euro betragen. Man habe dieses Budget in Zusammenarbeit mit der SPÖ erstellt, sagte Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP). Es sei erfreulich, dass man so einen breiten Konsens gefunden habe. Damit könne man ein Budget beschließen, das auf der einen Seite den Gedanken der Sparsamkeit in sich trage, andererseits aber auch die notwendigen Investitionen vorsehe, so Steiner.

Lisa Vogl, Thomas Steiner und Michael Freismuth
ORF/Thomas Prunner
Das Budget 2020 wurde am Montag von ÖVP und SPÖ präsentiert und soll am 10. Dezember gemeinsam beschlossen werden

Seitens der SPÖ-Fraktion habe man sich dazu entschlossen, dem Budget zuzustimmen. Es sei wichtig, dass man für die Eisenstädter arbeite und Projekte auch umsetzen könne, sagte die zweite Vizebürgermeisterin Lisa Vogl (SPÖ).

Ein großer Brocken im neuen Budget ist die Errichtung eines Kindergartens im Ortsteil St. Georgen. Dafür werden rund 2,4 Millionen Euro budgetiert. Aus Sicht der SPÖ ist die Schaffung eines Jugendtreffpunktes in der Innenstadt ein wichtiger Budgetposten. Die größte Einnahmequelle der Landeshauptstadt ist die Kommunalsteuer. 10,58 Millionen Euro sind veranschlagt. Das entspricht einer Steigerung von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Beschlossen soll das Budget dann in der Gemeinderatssitzung am 10. Dezember werden.

Kritik von FPÖ und Grünen

Der Budgeteinigung seien in den vergangenen Wochen ausschließlich Gespräche zwischen ÖVP und SPÖ vorangegangen, kritisierte FPÖ-Stadtparteiobmann Geza Molnar. Die SPÖ mache derzeit alles, was die ÖVP in Eisenstadt wolle, so Molnar. Auch die Grünen übten Kritik am geplanten Budget für die Landeshauptstadt. Es sei nicht richtig, dass alle im Gemeinderat vertretenen Parteien im Vorfeld zu Gesprächen eingeladen wurden, so Grünen-Gemeinderätin Anja Haider-Wallner. Die Grünen seien weder telefonisch noch per E-Mail kontaktiert worden. Außerdem liege den Grünen das Zahlenwerk noch nicht vor, so Haider-Wallner.