Kraniche, Neusiedler See
Peter Frießer
Peter Frießer
Tiere

Zug der Kraniche

Es ist ein Phänomen das seit etwas mehr zehn Jahren im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel beobachtet wird. Tausende Kraniche machen einen kurzen Stopp auf dem Weg in den Süden, auch heuer wurden wieder fast 10.000 gezählt. Einfach ist es aber nicht die Zugvögel vor die Linse zu bekommen.

Harald Grabenhofer dreht fast täglich seine Runden im Nationalparkgebiet – vor kurzem wurden hier bei Illmitz noch Tausende Kraniche gesichtet. Glück hatte ein Birdwatcher – der uns dieses Videomaterial zur Verfügung gestellt hat – Tausende Kraniche legen im Nationalpark Rast ein.

„Die Kraniche, die bei uns zu sehen sind, kommen zum großen Teil aus dem baltischen – also west-russischen oder finnischen Raum. Die sind früher über den Hortobagy Nationalpark gezogen und dann weiter nach Süd-Osten bis Afrika. Dann hat sich in den letzen zehn bis 15 Jahren ein Westarm entwickelt und da ist eben das Neusiedler See-Gebiet ein wichtiger Rastplatz, wo wir jedes Jahr bis zu 10.000 Kraniche rasten haben“, so Grabenhofer.

Perfekte Bedingungen für Rast

Die Kraniche fliegen weiter nach Spanien oder Südfrankreich, warum die Kraniche ihre Zugroute geändert haben, können sich die Vogelforscher noch nicht erklären. „Die große Masse zieht relativ rasch durch – das findet immer Ende Otkober/Anfang November statt. Da ist eben der Höhepunkt“, so Grabenhofer.

Im Seewinkel finden die Kraniche jedenfalls die Bedingungen, die sie für eine Rast brauchen. „Zum Übernachten brauchen sie offene Flächen am seichten Wasser, wo der Kranich am Wasser steht und eben die Nacht verbringt“, so Grabenhofer. Der große Zug dürfte vorbei sein, einzelne Gruppen sind aber immer noch anzutreffen. Jetzt geht es dafür dann mit dem Gänsezug los.