AMS-Formulare
ORF.at/Zita Klimek
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Wirtschaft

Erstmals seit 2016 mehr Arbeitslose

In Österreich ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober gesunken. Aber im Burgenland gab es einen leichten Anstieg von 0,8 Prozent im Vergleich zum Oktober 2018. Erstmals seit August 2016 nahm die Arbeitslosigkeit im Burgenland wieder zu. Gleichzeitig stieg die Zahl der Beschäftigten auf 107.000.

7.377 Personen waren Ende Oktober arbeitslos gemeldet – das ist ein Plus von 59 Personen oder 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dazu kommen 1.817 Frauen und Männer in Schulungen. In diesem Bereich gibt es einen starken Rückgang von 9,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Burgenland beträgt 6,4 Prozent.

Junge, Ältere und Frauen von Anstieg betroffen

Betroffen von der steigenden Arbeitslosgkeit waren junge Menschen von 15 bis 24 Jahren – hier gab es im vergangenen Oktober ein Plus von 0,9 Prozent. Bei den älteren Arbeitslosen ab 50 Jahren gab es ein Plus von 3,8 Prozent. Während die Arbeitslosigkeit bei den Männern um minus 1,5 Prozent – das sind 54 arbeitslose Männer weniger – sank, gab es bei den Frauen einen Anstieg von drei Prozent – das sind 113 arbeitslose Frauen mehr.

Weniger Lehrstellensuchende

Nach Berufen aufgeschlüsselt, gab es die meisten Arbeitslosen in den Sparten Büro (1.186), Hilfsberufe (1.185), Handel (947) und Fremdenverkehr (741). Das größte Stellenangebot gab es in den Branchen Metall-Elektro (199), Handel (130), Fremdenverkehr (121) sowie Bau und Büro (jeweils 103). Die Zahl der Lehrstellensuchenden sank im vergangenen Oktober um 117. Das ist ein Minus von 7,1 Prozent oder neun Personen. Die Zahl der offenen Lehrstellen stieg um 10,1 Prozent auf 109 an.

AMS-Chefin spricht von Trendwende

„Ob die Arbeitslosigkeit steigt oder sinkt, das hängt sowohl mit der Konjunktur als auch mit unseren Schulungsaktivitäten zusammen“, sagt AMS-Burgenland-Chefin Helene Sengstbratl. „Die Konjunktur schwächt sich etwas ab und wir haben auch weniger Leute in Schulungen. Dadurch zeigt sich bei der Arbeitslosigkeit schon jetzt eine leichte Trendwende.“ Im Bezirk Jennersdorf gibt es um 70 Arbeitslose mehr, das wirke sich auf die gesamte Burgenland-Entwicklung aus, so Sengstbratl. „Es ist aber nicht ganz so dramatisch: Wenn wir Arbeitslose und Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmer zusammenzählen, bilanzieren wir im Oktober nach wie vor positiv.“ Sengstbratl rechnet gegen Ende des Jahres und auch 2020 mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Soziallandesrat Christian Illedits (SPÖ) verwies darauf, dass es im Burgenland rund 1.000 Jobs mehr gebe als im Oktober des Vorjahres. Bedauerlich sei der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Altersgruppe 50 plus, so Illedits.