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Politik

FPÖ Jennersdorf: Verwirrung um Rücktritte

In der FPÖ ist es am Wochenende zu Rücktritten mehrerer Funktionäre gekommen. Mehrere Mitglieder des Parteivorstands der Jennersdorfer Bezirkspartei traten zurück. Landesparteiobmann Johann Tschürtz kann die Rücktritte nicht nachvollziehen.

Am Sonntag erreichte ein Schreiben aus Jennersdorf mehrere Medien: Darin erklären insgesamt sechs Mitglieder des FPÖ-Bezirksparteivorstandes in Jennersdorf ihren Rücktritt. Als Grund werden „innerparteiliche Auffassungsunterschiede“ bei der politischen Arbeit der Bezirks-FPÖ angegeben. Unter den Zurückgetretenen sind auch Petra Wagner, ehemalige Nationalratsabgeordnete, sowie Franz Strobl, Gemeinderat in Jennersdorf.

Schreiben im Wortlaut

Wörtlich heißt es in dem Brief: „In den vergangenen Wochen hat sich abgezeichnet, dass es innerparteiliche Auffassungsunterschiede bei den Funktionären im Hinblick auf die politische Arbeit der FPÖ im Bezirk Jennersdorf gibt, die einer konstruktiven Sachpolitik im Sinne freiheitlicher Werte nicht zuträglich sind. Der Landesparteiobmann hat darüber hinaus in den letzten Tagen und Wochen bereits mehrfach eindeutig Position bezogen und seine Präferenzen zum Ausdruck gebracht, womit einer objektiven sachlichen Bereinigung der Sachlage die Grundlage entzogen wurde.“

Petra Wagner
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Petra Wagner

Und weiter zum Grund für die Rücktritte: „Unter Berücksichtigung der bevorstehenden Landtagswahlen im Jahr 2020 und aus Respekt vor der Letztverantwortung des Landesparteiobmannes für den Erfolg der FPÖ im Burgenland wird dessen offensichtlicher Wunsch nach inhaltlicher und personeller Neuaufstellung zur Kenntnis genommen.“

Tschürtz: „Sitzung nicht schlecht verlaufen“

Landesparteiobmann Johann Tschürtz zeigte sich am Montag überrascht. Erst am Freitag seien er und Mitglieder des Parteipräsidiums nach Jennersdorf gefahren, um dort ein klärendes Gespräch zu führen. Doch weder Wagner noch Strobl seien zum Termin erschienen, so Tschürtz. „Das Problem war, dass Petra Wagner nicht gekommen ist und Franz Strobl auch nicht. Die Sitzung hat trotzdem stattgefunden – und so wie ich meine, ist die Sitzung nicht schlecht verlaufen“, so Tschürtz.

Johann Tschürtz FPÖ
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Johann Tschürtz

„Inhaltliche Differenzen zwischen Stadt und Bezirk“

Eine Folge daraus laut Tschürtz: Von den sechs Funktionären, die laut dem Schreiben zurücktreten sind, bleiben zumindest zwei dem Parteivorstand doch erhalten. Als Grund für die Rücktritte nannte Tschürtz inhaltliche Differenzen zwischen der Bezirkspartei Jennersdorf und der Stadtpartei Jennersdorf. „Es geht darum, dass die Stadt Jennersdorf und der Bezirk inhaltlich einige Auffassungsunterschiede gehabt haben. Es ging dabei um Abstimmungen im Gemeinderat, es ging um Bezirkszeitungen, Ortszeitungen und so weiter und sofort“, so Tschürtz.

Wagner wollte auf Nachfrage seitens des ORF Burgenland kein Interview geben, Strobl war nicht erreichbar. Parteichef Tschürtz hat für den 9. November einen außerordentlichen Bezirksparteitag angekündigt.