Plan, Hafen, Fertörakos
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Umwelt

Projekt Fertörakos sorgt wieder für Unmut

Der geplante Bau eines neuen Seehafens in Fertörakos sorgt für Irritationen und zwar aufgrund eines Artikels in einem ungarischen Internetmedium. In diesem wird behauptet, dass Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) bei einem Treffen in Sopron versichert haben soll, dass sie keine Bedenken mehr gegen das Projekt habe. Das stimme so nicht, sagte Eisenkopf am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Bei einem gemeinsamen Treffen, an dem von Seiten des Landes, Landesrätin Eisenkopf teilnahm, informierte man sich gegenseitig über geplante Projekte. Dann erschien auf „Sopronmedia“, der Homepage der Stadtgemeinde Sopron, ein Artikel, der im Burgenland wieder die Alarmglocken läuten ließ. Eisenkopf habe, so der Artikel, keine Bedenken mehr gegen das ungarische Projekt, weder was den Umweltschutz noch was das Welterbe anlangt. Sie habe die Idee begrüßt, dass der ungarische Bereich des Neusiedler Sees erneuert wird und sie soll die Pläne „beruhigend“ genannt haben.

Eisenkopf dementiert

Das stimme so nicht, sagte die Landesrätin – scheinbar sei es zu Übersetzungsfehlern seitens der Dolmetscher gekommen: „Es waren natürlich Übersetzer und Übersetzerinnen dabei. Ob das jetzt ganz optimal bis ins letzte Detail übersetzt worden ist, wie es gesagt worden ist, das sei dahingestellt. Ich möchte weder die ungarische Seite in irgendeiner Weise angreifen oder nicht, ich sehe das ganz unemotional“, so Eisenkopf.

Eisenkopf bei Pressekonferenz
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Astrid Eisenkopf und Hannes Klein, Geschäftsführer des Vereins Welterbe, bei der Pressekonferenz

UNESCO müsse Welterbekonformität feststellen

Das Millionenprojekt der Ungarn sieht unter anderem den Bau mehrerer Häfen, eines Hotels und eines Seebades vor. Kritiker sehen dadurch den Status des Neusiedler Sees als UNESCO-Weltkulturerbe gefährdet. Doch bei dem Treffen in Sopron hätte man das aber ohnehin nicht beurteilen können, ob der Status als Weltkulturerbe bleibt oder nicht: „Dass dort eine Welterbekonformität letztgültig festgestellt worden ist, das geht in diesem Gremium gar nicht. Das ist Sache der UNESCO, und die UNESCO muss das letztendlich feststellen und sagen“, sagte Eisenkopf.

Eisenkopf: „Nur auf Arbeitsgruppe geeinigt“

Das grenzüberschreitende Gespräch habe Eisenkopf initiiert, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen und eine Gesprächsbasis zu schaffen, so Eisenkopf. Geeinigt habe man sich nur auf die Errichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe.

Der einzige ungarische Zugang zum Neusiedler See, der Hafen von Fertörakos, wird neu gebaut. Das Millionenprojekt sieht unter anderem mehrere Häfen vor, ein Hotel, ein Seebad und ein Informationszentrum für die Region Neusiedler See Seewinkel. Das Ausmaß des Projekts und der spärliche Informationsfluss brachten immer mehr Gegner auf den Plan. Auch das Land Burgenland erhielt bis vor Kurzem keine Informationen.

FPÖ-Klubobmann Geza Molnar zeigte sich in einer Aussendung über die „positiven Signale“ erfreut. Das Hauptproblem sei bisher der Mangel an belastbaren Informationen gewesen. Dieses sei nun aber wohl gelöst.