Mitte Oktober beginnt in den Baumschulen die Jungbaum-Ernte. Die dreijährigen Bäumchen in einer Baumschule in Wolfau etwa haben bereits das Laub verloren – ein Zeichen dafür, dass sie sich langsam auf die Winterruhe vorbereiten. Die Ernte erfolgt mit einem Spezialgerät: dem Schüttelpflug. Damit hole man die Bäume so aus dem Boden und könne sie so verkaufen, wie es schon vor 50 Jahren gemacht worden sei, sagte Bauschulbesitzer Markus Schiller: „Ganz ohne Topf, ohne Plastikverpackung werden die Bäume so verkauft und werden hier jetzt auf diesem Feld schonend aus dem Boden herausgegraben.“
Alte Sorten im Trend
In diesen Tagen müssen hunderte Jungbäume auf der Plantage geerntet werden. Jeder ist farblich markiert und mit einer Sortennummer gekennzeichnet. Die Farbe zeige an, auf welcher Unterlage der Baum veredelt worden sei, so Seniorchef Siegfried Schiller. Bereits vor Jahrzehnten spezialisierte sich das Familienunternehmen in Wolfau auf den Erhalt und die Vermehrung alter, regionaltypischer Apfel- und Birnensorten.
Die Nachfrage speziell nach alten Sorten werde immer größer, denn diese Bäume seien oft wesentlich robuster als neue und weniger schädlings- und krankheitsanfällig, so Markus Schiller. Die Wurzeln der frisch geernteten Pflanzen dürfen keinesfalls austrocknen. Daher müssen sie rasch vom Feld ins Winterquartier beziehungsweise ins Verkaufslager gebracht werden. Sie werden in Sand eingeschlagen, damit die Wurzeln nicht freiliegen.