Ein Blick in den Sitzungssaal im Rahmen einer Sitzung des Nationalrates im Parlamentsausweichquartier in der Hofburg in Wien
APA/ROLAND SCHLAGER
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Politik

Neun Burgenländer im neuen Nationalrat

Das Endergebnis der Nationalratswahl steht seit Donnerstagabend fest. Insgesamt neun Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Burgenland werden im neu gewählten Nationalrat vertreten sein. Auch die Chefin der Sozialistischen Jugend, Julia Herr, schaffte den Einzug.

Von der ÖVP sind weiterhin Gaby Schwarz, Nikolaus Berlakovich und Christoph Zarits im Nationalrat vertreten. Neu von der SPÖ sind Maximilian Köllner und Christian Drobits. Die FPÖ-Mandatare aus dem Burgenland sind Norbert Hofer und Christian Ries. Auch die Sigleßerin Julia Herr kommt über die Wiener Landesliste in den Nationalrat und ein Mandat hat auch der ehemalige Grünen-EU-Abgeordnete Michel Reimon aus Siegendorf, der über die Bundesliste einzieht.

3 Vorzugsstimmen waren möglich

Die Möglichkeit der Vorzugsstimmen wurde eingeführt, um Kandidaten oder Kandidatinnen, die weiter hinten auf der Liste gereiht sind, doch noch zu einem Mandat zu verhelfen. Bei der Nationalratswahl konnten die Kandidaten aus dem Regionalwahlkreis direkt angekreuzt werden, für die Landes- und Bundesliste mussten der Name oder die Nummer der Kandidatin oder des Kandidaten eingetragen werden.

Stimmzettel
ORF
Stimmzettel für die Nationalratswahl

So wird Vorzugsstimmenmandat vergeben

Für ein Vorzugsstimmenmandat muss der Kandidat in seinem Wahlkreis 14 Prozent der gesamten Stimmen für seine Partei als Vorzugsstimme bekommen. Ein Beispiel: Die ÖVP bekam im Wahlkreis Süd 34.577 Stimmen: Somit würde ein Kandidat mit 14 Prozent – das sind exakt 4.873 Vorzugsstimmen – jedenfalls ein Mandat bekommen. ÖVP-Spitzenkandidat Nikolaus Berlakovich hätte mit seinen 10.736 Vorzugsstimmen locker diese Hürde übersprungen. Da er aber sowieso auf Platz eins der Liste stand, bekam er auch so das Grundmandat in seinem Wahlkreis.

Im Norden schafften die beiden Erstgereihten, Christoph Zarits (ÖVP) und Maximilian Köllner (SPÖ), ebenfalls ein Vorzugsstimmenmandat. Eine zweite Möglichkeit eines solchen Mandates wäre, zehn Prozent der Parteistimmen aus dem ganzen Land zu bekommen – aber das hat niemand geschafft.

Vorzugsstimmen-Ergebnisse im Detail:

Vorzugsstimmen-Kaiser ist Nikolaus Berlakovich von der ÖVP mit 10.736 Stimmen. Platz zwei im Burgenland geht an FPÖ-Chef Norbert Hofer mit 9.883 Vorzugsstimmen. Die drittmeisten Vorzugsstimmen hat SPÖ-Landesspitzenkandidat Christian Drobits mit 8.600 Stimmen. Es folgen Christoph Zarits (ÖVP) mit 7.321 Stimmen und Maximilian Köllner (SPÖ) mit 6.834 Stimmen. Am stärksten bei den Grünen ist Landesspitzenkandidatin Irmtraud Salzer mit 788 Stimmen.

Kleines Detail am Rande: Auf der ÖVP-Landesliste überholt Nikolaus Berlakovich die Landesspitzenkandidatin Gaby Schwarz. Und auch Maximilian Köllner hat auf der SPÖ-Landesliste mehr Vorzugsstimmen als der Listenerste Christian Drobits.