Gebäude der Burgenländischen Gebietskrankenkasse
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Politik

ÖGK: Kritik an Kassenfusion

Im Zuge der türkis-blauen Reform der Sozialversicherung werden die neun Gebietskrankenkassen zusammengelegt. Dass diese Fusion Einsparungen von einer Milliarde Euro bringen soll – wie von der türkis-blauen Regierung behauptet – wird von Funktionären der Krankenkassen als falsch zurückgewiesen.

Die Zusammenführung der neun Gebietskrankenkassen in eine Österreichische Gesundheitskasse ÖGK ist mit Kosten verbunden. Kosten für externe Berater, für neue Logos, vor allem aber Kosten für das Personal, das diese Fusion umsetzen soll. Andererseits bringt die Reform auch Einsparungen, die laut dem Arbeitnehmer-Obmann in der ÖGK aber nicht so hoch sein werden wie von der türkis-blauen Regierung angeführt.

Huss verweist auf ein aktuelles, von der Arbeiterkammer in Auftrag gegebenes Gutachten: „Wenn wir die letzte Studie der Universität Graz zu den Kosten der Kassenfusion hernehmen, dann wissen wir, dass uns diese Fusion in den nächsten fünf Jahren 1,25 Milliarden Euro kosten wird“, Andreas Huss.

Direktor Christian Moder
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Christian Moder, Direktor der Burgenländischen Gebietskrankenkasse

Moder: Zentralisierung nicht im Sinne der Patienten

In den Krankenkassen sollen keine Mitarbeiter abgebaut werden, allenfalls werden mitelfristig Abgänge nicht nachbesetzt. Schon allein deshalb seien laut Christian Moder, dem Direktor der Burgenländischen Gebietskrankenkasse, die Einsparungseffekte der Fusion gering.

„Was derzeit beginnt, ist eine Umorganisation im Haus mit den Zuordnungen der einzelnen Teilbereiche auf die bereits bestehenden, bekannt gegebenen Fachbereiche auf Bundesebene“, so Moder. Die Fusion der Krankenkassen bedeute insgesamt eine Zentralisierung im Gesundheitssystem und die sei sicher nicht im Sinne der Patienten, so Moder.