Busspur
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

WK: „Schülertransporte in Gefahr“

Die Schülerbeförderung ist aus Sicht der Wirtschaftskammer in Gefahr. Weil sich Pkw- und Busunternehmer bei der Bezahlung der Transporte finanziell benachteiligt sehen, wollen etliche von ihnen mit der Beförderung aufhören. Die Unternehmer fordern eine faire Tarifgestaltung.

Seit mehr als 30 Jahren sorgen PKW- und Busunternehmer als Partner der Gemeinden für die Schülerfreifahrt. Österreichweit sind 2.500 Unternehmen im Einsatz, im Burgenland sind etwa 70. Bezahlt werden sie mit Mitteln des Familienlastenausgleichsfonds.

WK: Kosten nicht einmal zu 50 Prozent abgedeckt

Für die Tarife ist das Familienministerium verantwortlich. Mittlerweile werden die Kosten des Schülertransports aber nicht einmal mehr zu 50 Prozent abgedeckt, beklagte der Obmann der Sparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Burgenland Martin Horvath.

„Hier geht es darum, dass die Verrechnung dieser Beförderung bislang nur auf einem Kilometertarif fußt und dieser Tarif sich nicht der Kostensteigerung entlang entwickelt hat. Das heißt die Unternehmer haben zwar eine Indexerhöhung hier bekommen, aber die Kosten für die Schülerbeförderung, beziehungsweise für den Personenverkehr, sind viel dramatischer gestiegen als durch einen Verbraucherpreisindex abgedeckt werden könnte“, so Horvath.

Umstrukturierung der Tarife

Es bedürfe einer Umstrukturierung der Tarife, wobei der Zeitaufwand und die Kilometer berücksichtigt werden, so Horvath. Der Unternehmer aus Pinkafeld fürchtet, dass künftig immer weniger Unternehmer die Schülertransporte durchführen wollen.

„Es ist so, dass im Moment Unternehmen versuchen, Zuzahlungen zu bekommen von verschiedenen Seiten – das können Gemeinden sein, die hier unterstützend wirken, aber sehr oft ist es auch so, dass ein Unternehmer diesen Verkehr defizitär fährt, nur damit die Schüler in die Schule kommen. Hier stellt sich die Frage, wie lange dies leistbar ist und wie lange die Schüler auf diese Art und Weise noch in die Schule befördert werden können“, so Horvath. Im Burgenland nutzen rund 3.000 Schülerinnen und Schüler die kostenlosen Schülertransporte.