Apfel am Baum
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Landwirtschaft

Apfelernte: Geringe Menge, niedrige Preise

Im Burgenland wird die Apfelernte derzeit abgeschlossen. Nach der Rekord-Ernte im Vorjahr, wird für heuer eine geringere Menge erwartet. Die Qualität ist gut, die Preise laut den Apfelbauern aber zu niedrig.

In Klostermarienberg (Bezirk Oberpullendorf) wird im Betrieb von Johann Plemenschits aktuell die Sorte Gala geerntet. Plemenschits bewirtschaftet rund 18 Hektar. Er ist auch Präsident des burgenländischen Obstbauverbandes und erwartet im Burgenland heuer eine durchschnittliche Ernte. Der Erntestart verschob sich im Vergleich zum Vorjahr um rund eine Woche nach hinten.

Viel Zuckergehalt

Der kühle und regnerische Mai und der trockene Sommer bremsten die Entwicklung der Früchte. „All das bewirkt, dass heuer weniger Früchte sind. Aber auf der anderen Seite hat natürlich die viele Sonne den positiven Effekt, dass sie schmackhaft sind. Viel Zucker haben und damit ein Genuss sind beim Essen“, erklärt Plemenschits.

Geringe Preise

Kein Genuss für die Apfelbauern sind hingegen die Großhandelspreise. Das Wirtschafts-Embargo gegen Russland wirft seinen Schatten auch auf die burgenländischen Obstbauern.

„Seit ziemlich genau fünf Jahren ist dieses Embargo aufrecht und hat dem größten Produzenten Europas, das ist Polen, einen riesen Markt von 1,5 bis zwei Millionen Tonnen Äpfeln weggenommen – über Nacht. Und diese Ware drängt jetzt auf den restlichen europäischen Markt. Und das bedingt, dass genau diese Menge nochmal zu viel ist und damit die Preise im Keller sind.“

Die Preise im Vorjahr lagen je nach Sorte und Qualität bei 18 Cent pro Kilogramm. Geerntet wird im Burgenland noch bis Anfang November. Der Gesamtertrag wird zwischen 17.000 und 18.000 Tonnen Tafeläpfeln liegen.

Die angebotene Menge steigt, die Nachfrage nach Äpfeln geht aber zurück. Rund 20 Kilogramm Äpfel nimmt der durchschnittliche österreichische Konsument pro Jahr zu sich. Vor zehn Jahren waren es noch rund 29 Kilogramm.