Mitte der 1980er Jahre begann es in der Romabevölkerung zu brodeln. Aus der Auflehnung gegen die gesellschaftliche Ausgrenzung wurde 1989 der Roma-Verein gegründet, zehn Jahre später die Roma Volkshochschule. Die beiden Jubiläen wurden bei einem Fest im Offen Haus Oberwart (OHO) gefeiert.
Man wollte eine Erwachsenenbildungseinrichtung, genauso wie es sie für die Ungarn und Kroaten gab, erinnert sich Horst Horvath von der Roma Volkshochschule. „Wir haben dann angesucht im Bundesverband der Volkshochschulen und im Bundesministerium und haben das Glück gehabt, dass wir 1999 quasi aufgenommen wurden“, so Horvath.
Mehr Selbstbewusstsein
Es hat sich viel getan, vor allem seit 1993 als die Roma und Sinti als Volksgruppe anerkannt wurden. „Unsere Altvorderen, die haben sich eher noch versteckt. Zum Beispiel mein Papa hat in seinem Geschäft nie zugegeben, dass er Rom ist. Die Leute trauen sich jetzt mehr heraus aus sich und sich zu outen als Roma“, erzählt der Musiker Harri Stojka.
Die Volkshochschule der Roma hat viel zur Verbesserung der Situation der Volksgruppe beigetragen. Der Schwerpunkt der Projekte liegt im Bildungsbereich, im Aufarbeiten der Geschichte sowie im Bemühen Vorurteile abzubauen. Beim Fest im Offenen Haus Oberwart war einhelliger Tenor: Roma Volkshochschule Burgenland und Roma-Verein werden nicht die Hände in den Schoß legen, sondern beherzt im Interesse der Volksgruppe weiterarbeiten.