Im Burgenland gab es im Vorjahr 723 weibliche Lehrlinge. Ein Drittel von ihnen entschied sich für eine Lehre als Einzelhandelskauffrau. AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl ist davon überzeugt, dass es bei der Berufswahl keine Geschlechtersegmentierung geben sollte. Alle Menschen seien unterschiedlich – Männer wie Frauen – und es sollten ihnen alle Berufsbereiche offen stehen. Das wolle man befördern und ermöglichen. Wenn Mädchen und Frauen technisches Interesse hätten, sollten sie das auch realisieren können, so Sengstbratl.
In Technik-Berufe hineinschnuppern
Doch oft wird die Berufswahl dennoch von den typischen Geschlechterrollen beeinflusst und junge Frauen gehen ihren Interessen nicht nach. Das AMS möchte weibliche Lehrlinge dazu ermutigen, einen für sie untypischen Beruf zu ergreifen. Deshalb wird gemeinsam mit dem WIFI, dem BFI, dem Schulungszentrum Neutal und Jugend am Werk die „#techgirlsweek“ angeboten. Dabei könnten die jungen Mädchen Berufe kennenlernen, sähen die Werkstätten und könnten selber Werkstücke machen und sich erproben, so Sengstbratl.
Mitmachen können Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 25 Jahren. Voraussetzung sind technische Affinität und handwerkliche Geschicklichkeit. In technischen Berufen seien Arbeitskräfte gefragt, hier gebe es wirklich Jobchancen und man verdiene auch ein Stück besser, so Sengstbratl. 2018 gehörte Metalltechnik immerhin schon zu den zehn beliebtesten Lehrberufen bei Frauen.