Routiniert spulte Kurz das ÖVP Wahlkampfprogramm ab: Händeschütteln, Lächeln für Fotos und daneben Inhalte platzieren: zum Beispiel das Thema Pflegereform. Es tue ihm leid, dass man es aufgrund des Ibiza-Videos nicht mehr geschafft habe, das Pflegethema anzugehen, so Kurz. Sollte die ÖVP gewählt werden und wieder eine Regierung anführen dürfen, verspreche er, dieses Thema als allererstes anzugehen.
Kurz’ Wahlziel: Keine Mehrheit gegen ÖVP
Kurz bekräftigte den ÖVP-Plan einer Pflegversicherung. Diese sollte als fünfte Säule neben Kranken-, Pensions-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung die Pflege absichern. Er wolle keine „unsoziale CO2-Steuer“ und weiter an seinem Kurs gegen illegale Einwanderung festhalten. Das Wahlziel sei es österreichweit Nummer eins zu werden und zu verhindern, dass es eine Mehrheit gegen die ÖVP gebe: „Weil eins ist klar, wenn es eine rot-blaue Mehrheit gibt, dann wird die genutzt werden und wenn es eine Mehrheit links der Mitte gibt von Rot, Grün oder NEOS dann wird die auch genutzt werden.“ Auf mögliche Koalitionsvarianten wollte Kurz nicht eingehen.
Sebastian Kurz im Interview
ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Spieß sprach mit Sebastian Kurz über das ÖVP-Wahlziel, Koalitionen nach der Wahl und Christiane Hörbigers „Wut-Video“.
Schwarz: Im Burgenland alles möglich
Das Ziel der ÖVP-Burgenland sei es einen guten Beitrag zum Wahlergebnis zu leisten, damit Sebastian Kurz wieder die Möglichkeit habe Bundeskanzler zu werden, sagte der burgenländische ÖVP-Parteichef Thomas Steiner. Da sei er extrem optimistisch. Das letzte Mal sei die ÖVP im Burgenland 212 Stimmen hinter der SPÖ gelegen, jetzt sei alles offen, sagte ÖVP-Landesspitzenkandidatin Gaby Schwarz. Sie sei zuversichtlich, dass man auf einem guten Weg unterwegs sei und dass alles möglich sei. Laut ÖVP waren Mittwochabend bei der Veranstaltung in Güssing mehr als 1.000 Sympathisanten dabei.