Chronik

Doskozil: „Hundstorfer war Freund und Partner“

Der frühere Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ist tot. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) würdigte Hundstorfer am Dienstag als „verlässlichen Freund und Partner in der Politik“.

Rudolf Hundstorfer starb am Dienstag überraschend im 68. Lebensjahr. Dem Vernehmen nach befand sich Hundstorfer gerade auf Urlaub in Kroatien – mehr dazu in news.ORF.at.

„Menschlich verlässlicher Freund“

Landeshauptmann Doskozil sagte in einer ersten Reaktion: „Es macht mich sehr betroffen. Ich habe Rudi Hundstorfer wirklich als verlässlichen Partner in der Politik, aber auch menschlich als verlässlichen Freund kennengelernt. Es war seine Präsidentschaftskandidatur, die mir eigentlich den Weg in die Bundespolitik öffnete. Er war ein treuer Begleiter. Ich glaube, in diesen Minuten sind meine Gedanken bei seiner Frau, bei seiner Familie und weniger in der Politik“, so Doskozil.

„Vieles relativiert sich durch solche Nachrichten“

Aus Sicht von Doskozil relativiert sich durch Todesnachrichten wie diese vieles in der Politik. „Ich habe das in den letzten Monaten immer wieder gesehen. Es hat ein, zwei Todesfälle in meinem Freundeskreis gegeben, die mich schon zum Nachdenken gebracht haben. Auch so ein Tag wie heute, mit diesem Schicksalsschlag für die Familie Hundstorfer. Da relativiert sich vieles, nicht nur die Politik“, so Doskozil.

Hans Peter Doskozil und Rudolf Hundstorfer im Jahr 2017
APA/HANS PUNZ
Hans Peter Doskozil und Rudolf Hundstorfer im Jahr 2017

AK-Präsident Michalitsch „tief betroffen“

Tief betroffen zeigte sich auch Arbeiterkammer-Präsident Gerhard Michalitsch über das Ableben von Hundstorfer. „Mit dem überraschenden Tod von Rudolf Hundstorfer verliert Österreich einen großen Gewerkschafter und Sozialpolitiker“, so Michalitsch. Hundstofer habe in seiner Funktion als ÖGB-Präsident großes Krisenmanagement gezeigt und den ÖGB nach der Bawag-Krise „in ruhiges Fahrwasser geführt“.

„Sozialpolitischen Meilenstein gesetzt“

Als Sozialminister habe Hundstorfer viele soziale Maßnahmen umgesetzt, die besonders Arbeitnehmern zugutegekommen seien. „Mit der Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung hat er einen sozialpolitischen Meilenstein gesetzt, der europaweit für Anerkennung sorgte“, so Michalitsch.

Dax: Hundstorfer war „Mann des Dialogs“

„Rudi Hundstorfer war ein Mann des Dialogs, ein ruhiger, sachorientierter Sozialpolitiker, der viel Gutes in seinen politischen Funktionen für die Österreicherinnen und Österreicher getan hat“, sagte auch SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Dax in einer Presseaussendung. Und ÖGB-Landesvorsitzender Erich Mauersics betonte: „Mit Rudolf Hundstorfer verlässt uns ein Gewerkschafter mit Leib und Seele und Kämpfer für Gerechtigkeit“.

Nemeth zollt Sozialpartner Hundstorfer Respekt

Hundstorfer habe als Gewerkschaftschef und als Minister für Arbeit und Soziales in vielen Themenbereichen wie Wachstum und Beschäftigung – insbesondere in der Zeit der Wirtschaftskrise 2008/2009 – gemeinsam mit der Wirtschaft entsprechende Maßnahmen zum Wohle Österreichs umgesetzt, zollte Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth dem unerwartet verstorbenen Hundstorfer seinen Respekt.