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Landwirtschaft

Stekovics geht mit Paradeisern nach China

Erich Stekovics ist international für seine Bioparadeiser- und paprika-Vielfalt bekannt. Jetzt will er auch auf dem chinesischen Markt Fuß fassen. China will einen Teil seiner Landwirtschaft auf biologische Bewirtschaftung umstellen. Stekovics wird für die kommenden fünf Jahre als Berater in China tätig sein.

Das Land China – in dem mehr als 1,3 Milliarden Menschen leben – ist, was den Export von landwirtschaftlichen Produkten betrifft, immer ganze vorne dabei. Bei den Paradeisern liegt China weltweit auf Platz zehn, obwohl die Tomate im Land selbst keinen hohen Stellenwert in der Ernährung hat, sagte Erich Stekovics aus Frauenkirchen (Bezirk Neusiedl am See). „Die Paradeiser zählen in China als Obst und werden hauptsächlich als Nachspeise gereicht“, so Stekovics.

Stekovics in Glashaus
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Erich Stekovics will Paradeiser in China bekannt machen

Zwei Projekte in den kommenden fünf Jahren

Gleich zwei Projekte betreut Stekovics in den nächsten fünf Jahren in Asien. Zum einen wird er als Berater in Fragen Biolandwirtschaft und Anbau von Paradeisern in der Mongolei tätig sein, zum anderen ist ein besonderes Projekt in der Nähe von Shanghai geplant, dort soll ein Schaugarten errichtet werden, so Stekovics. In der Zwischenzeit wird der Betrieb in Frauenkirchen weiterlaufen.

China und die Tomate

China ist der größte Lieferant von Agrarprodukten für Italien. Italienische Paradeiser stammen oftmals nicht mehr aus Italien, sondern aus China, ohne dass der Kunde davon weiß. Denn sobald ein Lebensmittel in Europa verarbeitet wird, entfällt die Pflicht, die Rohware nach der Herkunft zu kennzeichnen. Für die Händler sind chinesische Tomaten ein gutes Geschäft, schließlich arbeiten die Chinesen mit viel niedrigeren Lohnkosten und auch die Umweltauflagen sind weniger streng. In der chinesischen Küche selbst wird kaum Tomatensoße verwendet. Die erzeugte Tomaten-Paste ist daher Großteils für den Export nach Europa und Afrika bestimmt.