Beverly Blankenship ist eine runde Inszenierung mit Pfiff und Schwung gelungen. Die Regisseurin setzt den Nestroyhit aus dem Jahr 1841 feinfühlig und mit der richtigen Portion Slapstick in Szene.
„Das Mädl aus der Vorstadt“ ist von den großen bis in die kleinsten Rollen stark besetzt: Wolfgang Böck spielt einen ebenso überzeugenden wie sympathischen Winkelagenten Schnoferl. Katharina Stemberger gibt die Frau von Erbsenstein, eine sitzen gelassene Witwe, angenehm vielschichtig. Als Bösewicht der Geschichte ist Wolf Bachofner jovial-galant zu erleben.
Reduziertes Bühnenbild
Erich Uiberlackers reduziertes Bühnenbild braucht wenig, um zu wirken: Eine große Nähmaschine sowie einige verschiebbare Wandelemente, die immer wieder neue Räume schaffen. Witz und Schönheit zeigen Gerti Rindler-Schantls Kostüme – vom mit rosa Federn besetztem Hausmäntelchen über rote Arbeitskittel, unter denen sich sommerlich-gestreifte Kleider verstecken, bis zum Dschungellook, dessen Höhepunkt ein Leopardenhausmantel ist, der sich an den Körper des Schurken schmiegt.
Wie schon Johann Nestroy nutzt auch die Kobersdorfer Inszenierung des „Mädl aus der Vorstadt“ das Couplet für kritische Anmerkungen. „Das Mädl aus der Vorstadt“ wird donnerstags bis sonntags bis Ende Juli gespielt.