Bevor der Riesenvogel auf einem Felsen im Steinbruch bei St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) platziert und montiert werden konnte, musste er zuerst am Boden zusammengebaut werden. Im Inneren der Dohle verbirgt sich eine ausgeklügelte Stahlkonstruktion, die zunächst mit Styropor überzogen und mit einem Speziallack witterungsbeständig gemacht wurde.
Elf Meter Flügelspannweite
Die Flügelspannweite des riesigen Vogels beträgt rund elf Meter. Mehrere Techniker mussten die Dohle erst zusammenbauen, ehe sie letztlich „abheben“ konnte. Dabei mussten Kranführer und Bühnenarbeiter millimetergenau arbeiten, um den Riesenvogel exakt an die vorgesehene Stelle zu platzieren. Die schlussendliche Montage an den vorgesehenen Halterungen klappte auf Anhieb.
„Wir haben schon mit einem gewissen Bammel darauf hin gezittert“, sagte der technische Leiter der Opernfestspiele, Edi Edelhofer. „Die Frage war aber weniger ob das halten oder funktionieren wird; die große Unbekannte war eher der Wind. Auch wenn die Dohle rund 2,4 Tonnen wiegt, bietet sie eine große Angriffsfläche für den Wind. Wie wir dann hoch geflogen sind mit der Dohle hat das alles hervorragend funktioniert und wir haben wirklich genau hin getroffen“, so Edelhofer.
„Dieser Moment der gefrorenen Zeit“
Auch Bühnenbildner Raimund Bauer zeigte sich zufrieden. Die Dohle sei das Erste gewesen, was ihm zur Zauberflöte eingefallen sei. „Nicht, weil Papageno jetzt ein Vogelhändler ist sondern weil mich dieser Moment der gefrorenen Zeit – die Dohle ist ja im Anflug und bleibt dann mittendrin stehen und hängt so über dem Felsen – einfach interessiert hat. Wir begleiten diesen Prozess seit Wochen und das Hochheben der Dohle ist ja nur jetzt passiert und es war unglaublich schön“, so Bauer.
Seit Montagabend thront die riesige Dohle jetzt über der Bühne auf einem Felsen im Römersteinbruch in St. Margarethen. Von dort aus beobachtet sie nun die Proben für Mozarts Zauberflöte, die bereits seit Anfang Juni laufen. Die Premiere findet am 10. Juli statt. Die Vorstellungen laufen dann jeweils von Donnerstag bis Samstag bis zum 17. August 2019.