5.700 Patienten besuchten Akutordinationen

Seit April ist im Burgenland die ärztliche Versorgung in den Abendstunden neu geregelt. In allen Bezirken gibt es Akutordinationen und Visitendienste. Mehr als 5.700 Patienten diese neuen Akutordinationen bisher aufgesucht.

Von 17.00 Uhr bis 22.00 Uhr stehen im Burgenland in allen Bezirken je eine Akutordination und ein Visitendienst zur Verfügung. Die neuen Akutordinationen sind in den Spitälern untergebracht und dort wo es keine Krankenhäuser gibt, in den Rot-Kreuz-Bezirksstellen. Dort hat jeden Abend unter der Woche ein anderer Hausarzt Abenddienst.

Akutordination

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Hausärzte des Bezirks teilen sich Bereitschaftsdienste

Bis zu sechs Patienten pro Abend und Bezirk

Rund 5.700 Patienten haben bisher diese Akutordinationen genützt. Das sind im Schnitt fünf bis sechs Patienten pro Bezirk und Abend. Deutlich seltener noch musste der Visitenarzt ausrücken. Dieser kann bei Bedarf über die Telefonnummer 141 angefordert werden. 1.100 Visiten wurden bisher von der Burgenländischen Gebietskrankenkasse gezählt. Das ist unter dem Strich ein Einsatz pro Tag und Bezirk. Von Seiten der Ärztekammer heißt es dazu, das neue System sei wohl noch zu wenig bekannt.

Hausärzte entlastet

Fest steht aber, dass damit die Belastung von niedergelassenen Allgemeinmedizinern deutlich geringer wurde. Da sich sämtliche Hausärzte eines Bezirks diese Bereitschaftsdienste untereinander aufteilen, kommt jeder nur wenige Male pro Quartal zum Einsatz. Die mitunter kräfteraubenden Nachtdienste fallen weg.

Viele Patientenprobleme telefonisch geklärt

Auch die Krankenhausambulanzen sind nun entlastet. Sogenannte „banale Fälle“, wie etwa Halsschmerzen, behindern nicht mehr den Spitalsbetrieb. Interessant ist, dass sich offenbar viele Patientenprobleme telefonisch lösen lassen: Von 836 Anrufen unter der Nummer 141 konnten mehr als drei Viertel durch Telefonberatung abgehandelt werden.

Lob und Kritik

Die SPÖ Burgenland zieht eine positive Zwischenbilanz zu den in allen sieben Bezirken installierten Akutordinationen. Das Modell habe sich bislang ausgezeichnet bewährt, so SPÖ-Klubobfrau Ingrid Salamon. ÖVP-Landtagsabgeordneter Markus Ulram hingegen meint, dass das System im Bezirk Neusiedl am See nicht funktioniere. Die Gesundheitsversorgung im größten Bezirk des Landes sei mit einer exponierten Akutordination in Kittsee katastrophal, sagt Ulram.

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