Vor 20 Jahren begann Lehner mit dem Studium der Orgel. Sie war damals Burgenlands jüngste Studentin auf dem Instrument. Auch heute gibt es immer noch viel mehr Männer als Frauen, die die Orgel spielen. Das sei ihrer Meinung nach historisch bedingt, so die 31-Jährige.
Tatsächlich galt die Beinarbeit, also der Pedal-Gebrauch der Orgel, für Frauen früher als unschicklich. Jetzt gebe es zu wenig Organisten und sie sehe jetzt eine große Chance für Frauen, in diesen Beruf einzusteigen, sagte Lehner.
Julia Lehner spielt die Orgel der evangelischen Kirche Markt Allhau
Lehner will Kinder für Orgel begeistern
Die Burgenländerin studierte unter anderem in den USA und Deutschland Konzertfach Orgel und ist nun eine international bekannte Organistin. Als Musikpädagogin hat sie es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche für das Instrument zu gewinnen.
Sie versuche, die Orgelmusik und auch das Instrument zu den Kindern zu bringen. Denn es gebe relativ wenige Sechsjährige, die sagten, dass sie Orgel spielen wollten. Aber Gott sei Dank würden es immer mehr. Sie versuche, in den Kindern die Begeisterung zu wecken und schön langsam gelinge das auch, so Lehner: „Es ist ein langer Weg, aber er bringt Früchte.“
„Reinigende Wirkung für die Seele“
Die Organistin ist seit einigen Monaten auch Mutter eines Sohnes. Daher hat sie momentan nur wenig Zeit zum Orgel spielen. Ihr gehe gar nicht so sehr die berufliche Ebene ab, so die 31-Jährige: „Aber das Sitzen am Instrument, diese Zeit für sich selbst zu haben – ja, das hat immer wieder eine reinigende Wirkung für die Seele und da freue ich mich schon wieder darauf, wenn das wieder mehr stattfinden kann.“
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Burgenland heute“, ORF 2, 1. April 2024.