Ratschen-Kinder vor der Kirche in Nickelsdorf
ORF/Thomas Prunner
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Religion

Ratschen statt Glocken

Die Kirchenglocken sind seit Gründonnerstagabend stumm: Im ganzen Land haben Ratschen ihre Funktion übernommen. Derzeit ziehen hunderte Kinder mit Osterratschen durch die burgenländischen Orte und Krawall machen, ist dabei erwünscht.

In Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) waren Karfreitagfrüh zehn Ratschen-Kinder in allen Gassen unterwegs. Der Lärm der Ratschen und die Sprücherl sollen die Menschen an die Gebets- und Gottesdienstzeiten erinnern, denn die Kirchenglocken verstummen jedes Jahr am Gründonnerstag und ertönen erst wieder in der Osternacht. Das soll die Trauer über den Tod Jesu symbolisieren. Im Volksmund heißt es auch, dass die Glocken in dieser Zeit nach Rom fliegen.

Den Kindern machte es aber auch Spaß, Lärm zu machen und die Leute aufzuwecken. In Nickelsdorf bekamen die Kinder ihre Ratschen von der Kirche oder der Jungschar zur Verfügung gestellt. Die hölzernen Lärmmacher werden jedes Jahr weitergegeben und die Kinder dürfen sich darauf mit ihrer Unterschrift verewigen.

Ratschen-Kinder vor der Kirche in Nickelsdorf
ORF/Thomas Prunner
Ratschen-Kinder in Nickelsdorf

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Burgenland heute“, ORF 2, 29.3.2024.