Das gilt auch Regionen, in denen viel Strom erzeugt wird. Da sich die Windräder nicht immer drehen, muss das Burgenland zu manchen Zeiten Strom zukaufen, zu anderen können Überschüsse verkauft werden. Experten beobachten permanent die Großhandelspreise, überlegen, wann sie am besten kaufen sollen. Das ist eine der Grundlagen für den Preis, den die Endkunden zahlen.
„Man muss da wesentlich unterscheiden – Einkaufsseite oder Verkaufsseite beim Kunden. Und dann gibt es verschiedenste Strategien, die mit Versorgungssicherheit zu tun haben oder eben mit dem günstigsten Preis, der dann kurzfristig angeboten wird, wie sich dann der Preis für den Kunden am Ende zusammensetzt“, so Energieexperte Thomas Torda.
Preise ändern sich permanent
Bietet ein Energieversorger einen fixen Strompreis für ein Jahr an, ist das aus Tordas Sicht riskant, eben weil sich die Großhandelspreise ständig ändern. Er kalkuliert daher einen Risikoaufschlag ein. Der Strompreis, den der Endkunde zahlt, ist daher höher als bei kurzfristigen Lieferverträgen.
„Wir müssen dann abschätzen, wir müssen prognostizieren, wir müssen den Preis mischen, Verhalten vorhersagen. Und aus diesen ganzen Faktoren setzt sich dann der Preis für den Endkunden zusammen“, so Torda.
Derzeit sinken die Strompreise im Großhandel, allerdings nicht so schnell wie beim Gas. Ob die Strompreise wieder Vorkrisenniveau erreichen, wisse niemand. „Je nachdem, wie sich Lieferanten jetzt eindecken, wie sie sich in der Beschaffung verhalten, wird es dann sukzessive wahrscheinlich für den Endkunden günstiger werden, wenn er jetzt nicht schon einen kurzfristigen Tarif hat. Aber dass man auf Vorkrisenniveau kommt, das glaube ich persönlich nicht“, so der Experte.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Klima.Fit", ORF 2 Burgenland, 28. März 2024.