Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen eine Zeit der Traditionen. Eine dieser Traditionen ist das Räuchern von Haus und Hof, ein Brauch, der bis in die Keltenzeit zurückreicht. Es wird angenommen, dass das Räuchern vor allem Bösem schützt und Segen bringt. In der Zeit der Rauhnächte, den Tagen zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen, leben diese alten Traditionen besonders auf.
Räucherkurse in Bad Sauerbrunn
In Bad Sauerbrunn, nahe der Keltenstraße, werden diese alten Traditionen auch heute noch gepflegt. Johannes Müller bietet dort Kurse im Räuchern an. „Wir haben früher immer schon zuhause geräuchert und so bin ich da hineingewachsen“, erzählt Müller. Wer seine Wohnung oder sein Haus ausräuchern will, muss nicht viel Geld ausgeben. Das Räucherwerk findet sich in der Natur. Tannenzweige, Wacholder, Eichenrindenmoos oder Bartflechte sind nur einige Beispiele.
„Man kann mit jedem Heilkraut räuchern, man sollte sich aber das richtige aussuchen, je nachdem was man machen und erreichen möchte“, erklärt Müller. So eignet sich beispielsweise Johanneskraut gut für die Nerven, während weißer Salbei für Reinigungsräucherungen verwendet wird. Das Räucherwerk kann mit Kohle oder einer Kerze befeuert werden, das ist laut Müller reine Geschmackssache.
Räuchern als Gelegenheit zur Ruhe
Ob man an die Wirkung des Räucherns glaubt oder nicht, das Ritual bietet eine gute Gelegenheit, um zur Ruhe zu kommen. Denn für das Räuchern braucht man Zeit, die sich viele zumindest während der Rauhnächte nehmen. „Menschen, die nicht an die Wirkung glauben, müssen das Ritual ja nicht machen“, so Müller. Doch für diejenigen, die es tun, kann es eine beruhigende und zentrierende Erfahrung sein.