Er hat keine Beine und kann trotzdem gehen. Den harten Weg dorthin macht Jürgen Holzinger in seinem neuen Buch „Wie man lernt, ohne Beine zu gehen“ zum Thema. Es ist der Nachfolger des ersten Buchs „Wie man lernt, ohne Beine aufzustehen“. „Ich habe das damals schon im Krankenhaus im Hinterkopf gehabt, dass die Leute über meine Geschichte Bescheid wissen sollen. Ich wollte ihnen damit Mut machen, ihre persönlichen Situationen so gut es geht zu meistern. Ich hoffe, das gelingt mir, dass ich den einen oder anderen berühren kann“, sagt Holzinger.
Stärke und positive Ausstrahlung
Es dürfte gelingen, diesen Eindruck bekommt man jedenfalls bei der Lesung in Holzingers Heimatgemeinde Rohrbach. Viele Freunde und Bekannte waren dabei, der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor allem Holzingers Stärke und seine positive Ausstrahlung fanden bei den Besucherinnen und Besuchern große Bewunderung. Der Schwerpunkt im neuen Buch liegt auf einem für Jürgen Holzinger besonders prägenden Abschnitt. Die Zeit im Rehazentrum „Weißer Hof“ in Klosterneuburg (Niederösterreich), wo er die ersten Schritte in seinem neuen Leben machte.
„Es geht sehr um Solidarität und ein Miteinander. Es war in dieser Zeit sehr wichtig, auch Gleichgesinnte und Reha-Kollegen zu haben. Wir haben uns da gegenseitig gepusht und gegenseitig geholfen“, so Holzinger. So schaffte er es nach knapp acht Monaten aus der Rehaklinik. Und überstand eine phasenweise sehr harte Zeit.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 15.12.2023
„Man versucht das Beste daraus zu machen“
„Es ist so, dass diese Wunden zwar verheilt sind, aber nie ganz verheilen werden. Es bleiben immer wieder Narben übrig, auch vom geistigen her. Ich glaube, dass das nie ganz zu überwinden ist. Natürlich, man versucht das Beste daraus zu machen, für sich und für die Familie, für die Freunde und für das Umfeld“, meinte Holzinger.
Das gelingt ihm meistens aber sehr gut. Geholfen hat ihm vor allem der Schritt, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und die Mentalität aus seiner Zeit als Fußballer. „Niemals aufgeben, immer weiterzumachen, das war immer mein Motto auch bei meinen Fußballvereinen immer alles zu geben“. So wird es Jürgen Holzinger auch weiterhin machen. Ein großes Ziel ist es, ein weiteres Buch zu schreiben. Holzingers Reise als Autor dürfte also noch nicht zu Ende sein.