Fred Sinowatz
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„MENSCHEN MIT GESCHICHTE(N)“

Fred Sinowatz: Ein Burgenländer als Kanzler

Im Jahr 1983 wurde mit Fred Sinowatz, aus Neufeld an der Leitha, erstmals ein Burgenländer Bundeskanzler. In der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining erinnert sein Karteikasten an ihn.

Die steile Politkarriere von Fred Sinowatz begann in der Landespolitik. Ab 1971 war er Unterrichtsminister unter Bruno Kreisky. Im Jahr 1983 wurde mit Sinowatz erstmals ein Burgenländer Bundeskanzler, er bildete mit Norbert Steger bis 1986 eine rot-blaue Koalition.

Peter Sinowatz über Urlaubserinnerungen

Wie er als Mensch war, weiß sein Sohn Peter Sinowatz. „Mein Vater war eigentlich kaum präsent. In meiner Jugend war er sehr viel unterwegs und auch am Wochenende im Land unterwegs. Die Erziehung und die Alltagsprobleme hat meine Mutter lösen müssen. Ich kann mich aber schon auch an einzelne seltene Urlaube erinnern, die wir gemeinsam verbracht haben. Das war immer sehr entspannt und sehr lustig, weil mein Vater sehr humorvoll war“, erzählte er im Landesarchiv, wo Fred Sinowatz vor seinem Einstieg in die Politik als Historiker beschäftigt war.

Fred Sinowatz und Bruno Kreisky
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Ab 1971 war Sinowatz Unterrichtsminister unter Bruno Kreisky

Sendungshinweis:

„Menschen mit Geschichte(n)“, 27.11.2023, ORF 2 Burgenland

„Toleranter, bescheidener Mensch“

Auch wenn sein Vater dauernd unterwegs war, habe er doch ein inniges Verhältnis zu seinen Kindern und später den Enkelkindern aufgebaut. „Er war sehr tolerant und sehr bescheiden, er war aber auch sehr stolz und doch auch ein Machtmensch, obwohl er die Macht, glaube ich, nie gerne angestrebt hat. Das war für ihn eine große Verantwortung, die Macht, und somit auch eine große Bürde. Und er hatte die Fähigkeit, mit allen Menschen reden zu können. Ob das jetzt Arbeiterinnen waren oder Menschen im Gasthaus oder am Sportplatz, ebenso wie mit Akademikern, mit Kulturschaffenden“, so Peter Sinowatz.

Fred Sinowatz: Ein Burgenländer als Kanzler

Dass sich Fred Sinowatz nach der sogenannten Waldheim-Affäre vor Gericht verantworten musste, traf ihn hart. Nach dem Rückzug aus der Politik widmete er sich historischen Forschungen. Daran erinnert sein Karteikasten in der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining. 2008 starb Fred Sinowatz im 80. Lebensjahr. Seinem Sohn fehlen gerade in der heutigen Zeit die Gespräche mit ihm, erzählt er. „Er war ein sehr humorvoller Menschen, man konnte mit ihm viel lachen, er war ein positiv denkender Mensch und hat die Menschen geliebt, er fehlt uns sehr“, so sein Sohn Peter Sinowatz.