In St. Michael finden etwa Nikolausschulungen im Josef Wessely-Haus statt, denn wer Nikolaus sein will, muss einiges wissen. Es geht um das Image des Bischofs von Myra. Einer der wichtigsten Lehrinhalte ist: Der Heilige Nikolaus ist ein menschenfreundlicher Beschützer, der hilft und beschenkt ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.
„Der Nikolaus ist nicht für die Erziehung verantwortlich, sondern der hat jedes Kind gleich gern“, erklärt Christian Keglovits. Auch das Outfit des heiligen Mannes wird besprochen, inklusive Tipps woher es am besten zu bekommen ist. Für manche vielleicht neu: Die Stimme sollte nicht verstellt werden, man sollte bei der Wahrheit bleiben. Kinder glauben oft dem Nikolaus begegnet zu sein, auch wenn klar ist, dass sich jemand nur verkleidet hat.
„Wir haben die Gewänder im Kindergarten im Sesselkreis vor den Kindern ausgebreitet und dann habe ich mich vor den Kindern umgezogen. Es war insofern für mich interessant, weil sich die Kinder mir gegenüber anders verhalten haben, obwohl sie gewusst haben wer ich bin“, so Natalie Hiermann, Pädagogin aus St. Michael.
Nikoläusinnen sind immer mehr im roten Mantel zu finden. „Ich mache die Schulung jetzt schon zum dritten Mal und da waren immer wieder Frauen dabei. Ob Bart oder kein Bart, das ist eigentlich egal. Wichtig ist, dass die Kinder ein schönes Fest feiern können“, so Kinder- und Jugendpastoral Sascha Aminger.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 21.11.2023
Der Nikolaus 2023 überbringt eine Frohbotschaft, keine Drohbotschaft, das war früher noch etwas anders. „Bei uns war es vor 40 Jahren eher so, dass man sich nicht auf den Nikolaus gefreut hat, sondern vor dem Krampus gefürchtet. Das war nicht so besonders“, so Bernd Kremsner. „Das Bild des Nikolaus hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Heutzutage steht wirklich der Besuch des Nikolaus im Vordergrund, der nicht der Moralapostel ist, sondern der einfach die Kinder besucht und etwas Gutes tun will“, so Pfarrer Kurt Aufner.