In einer Bäckerei in Kleinhöflein werden die Nächte kurz vor Allerheiligen zum Tag gemacht. Wichtig beim Striezelbacken ist es, die Zutaten zuvor schon aus dem Kühlschrank zu nehmen, dass sie Raumtemperatur haben. „Dann entwickelt sich die Hefe besser, dann geht der Teig besser auf. Ansonsten wichtig: einen mittelfesten Teig Kneten, an einem warmen, ruhigen Ort gehen lassen und zudecken. Nach einer halben Stunde schauen, ob der Teig schon aufgegangen ist. Und dann kann man eigentlich schon die einzelnen Stränge runter zupfen, Stränge formen und dann flechten“, erklärt Bäcker Clemens Waldherr.
Corina Kaufmann fragt den Experten, worauf es beim Striezel ankommt
Sendungshinweis:
„Burgenland heute“, 31.10,2023
Der Striezel gehört zum Feiertag, wo ganz besonders an verstorbene Angehörige gedacht wird. Der Brauch geht ins 17. Jahrhundert zurück und ist regional unterschiedlich. Vielerorts wurde der Striezel oft als Erinnerung an die Verstorbenen als Gabe an die Armen weitergegeben. In anderen Regionen wiederum war es ein einfaches Bauerngebäck, das nichts mit Allerheiligen zu tun hatte.
Der Striezel als Wegzehrung
„Es war üblich, dass das Gesinde, die Helfer, die am Hof gearbeitet haben, vom Bauer im Herbst quasi nach Hause geschickt wurden. Und da war immer der 31. Oktober der Stichtag. Also zu Allerheiligen wurden sie nach Hause geschickt, und haben als Wegzehrung, noch Brot, Striezel und ein paar andere Sachen zum Essen mitbekommen“, so der Bäcker. Die Tradition Striezel zu Allerheiligen an die Tauf-, Paten- oder Enkelkinder zu verschenken, hält sich bis heute.