Wärmende Speisen, duftende Öle und Kräuter, leuchtende Farben – all das können wir nützen, um genügend Energie zu haben. Von der goldenen Milch mit Kurkuma bis hin zu Räuchermischungen mit Alant hat die Kräuterhexe viele Tipps zum Nachmachen.
Zurück zu den Wurzeln
Uschi Zezelitsch feiert das, was viele heute als Halloween bezeichnen, auf ihre persönliche Art und Weise. Als Kräuterhexe fühlt sie sich dem Kreislauf des Lebens und auch den keltischen Urahnen verbunden. Um die Zeit der Kelten, die ja auch bei uns im heutigen Ostösterreich ihre Spuren hinterlassen haben, ranken sich heute noch viele Mythen. So soll im altkeltischen Kalender Samhain ein ähnliches Fest wie Neujahr gewesen sein. Eine Zeit des Übergangs, in der auch damals schon der verstorbenen Ahnen gedacht wurde.
Im keltischen Glauben sind die Tore zu den Ahnen und in die sogenannte „Anderswelt“ in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November geöffnet und nur durch Schleier verhüllt. In Irland wird, im Glauben daran, dass in dieser Nacht die Ahnen zu Besuch kommen, heute noch der Tisch auch für die verstorbenen Familienmitglieder gedeckt. Der Weg durch das Dunkle, zurück in die Anderswelt, wird mit erleuchteten Rüben, Kürbissen und Laternen erhellt.
Sendungshinweis
„Radio Burgenland Vormittag“, 31.10. und 7.11.2023
Im christlichen Brauchtum ist das Fest Allerheiligen und Allerseelen fest verankert, eine Weiterentwicklung dieses ursprünglich keltischen Festes. Auch Halloween ist bekanntlich eine Abwandlung. Die irischen Auswanderer haben ihr keltisches Neujahrsfest mit nach Amerika genommen. Im Laufe der Zeit ist das heutige, bunte Halloween-Fest daraus entstanden.
Farbtupfer für gute Laune
Mit Kürbissen und einer fröhlich-orangen Kürbissuppe kann man die dunklen Tage rund um dieses Fest wunderbar erhellen. Der Kürbis wärmt als Deko und auf dem Teller. Die leuchtende Farbe stimmt fröhlich. Uschi Zezelitsch empfiehlt jetzt auch zauberhaftes Wurzelgemüse wie zum Beispiel die Pastinake als Suppe, Auflauf, Curry oder Antipasti. Pastinaken schmeicheln dem Magen und der Seele mit ihrem süßlichen Geschmack.
Einst ist der mythischen, alten Samhain-Göttin Percht eine Schale mit einer weißer Speise als Stärkung vor die Tür gestellt worden. Die Kräuterhexe veredelt diesen Brauch mit einem Hauch von Gold. Dazu wird aufgeschäumte Kuhmilch oder Mandelmilch mit Kurkuma, wärmenden Gewürzen und Honig verrührt.
Düfte gegen den Novemberblues
Erhellend und aufbauend wirken auch Saunagänge und Bäder mit ätherischen Ölen, Räuchermischungen mit stimmungserhellenden Pflanzen. Die Kräuterhexe schwört auf Orangen, die mit dem ätherischen Öl in der Schale auf unser limbisches System wirken. Das echte ätherische Öl der Orange kann Ängste lösen und fröhlich stimmen. Ähnlich stimmungserhellend, tröstend und aufmunternd wirken die ätherischen Öle von Dost, Basilikum, Zitronenverbene, Ylang Ylang, Rose, Kamille und Mandarine.
Als Sonne in Tropfenform lässt sich Johanniskraut nützen, um die Stimmung zu erhellen. Diese Tinktur kann sich auch mit getrocknetem Pflanzenmaterial aus der Apotheke hergestellt werden. Ein kleines Glas mit Pflanzen füllen und mit Weingeist übergießen. Nach 3 Wochen Ruhezeit abseihen und in dunkle Flaschen füllen. Uschi empfiehlt 3 x täglich 10 Tropfen in einem Glas Wasser einzunehmen.
Gute Gesellschaft macht gute Laune
Als erhellendes Rahmenprogramm für diese Zeit plant die Kräuterhexe Aktivitäten mit lieben Menschen. Vom Spaziergang bei jedem Wetter, der auch zum Sammeln genützt wird, bis hin zum gemeinsamen Backen und Basteln. Das fängt schon vor Allerheiligen an, mit dem Allerheiligenstriezel. Uschi bäckt ihn, in alter Tradition, als süßes Gebildbrot. Viele gute Wünsche werden in so einen Striezel hineingeflochten und so wird das Gebäck zum besonderen Geschenk.
Der 31. Oktober ist für die Kräuterhexe ein Festtag, der auch mit einem rituellen Feuer draußen in der Natur gefeiert wird. Die Wochen und Monate danach sind auch von wohldosiertem Rückzug geprägt. Es gibt ja jede Menge Arbeit zu erledigen. Die Vorratskammer ist reich mit Kräuterschätzen gefüllt, die nach und nach verarbeitet werden. Der Dörrapparat surrt leise vor sich hin und verbreitet verlockende Düfte. So kann auch eine sommerliebende Kräuterhexe wie Uschi Zezelitsch der dunklen, kalten Jahreszeit etwas Gutes abgewinnen.