Friedhof von Lackenbach
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„MENSCHEN MIT GESCHICHTE(N)“

Die Schicksale der Juden von Lackenbach

Lackenbach (Bezirk Oberpullendorf) gehörte zu den sieben jüdischen Gemeinden des Burgenlandes und war jene Gemeinde mit dem größten jüdischen Bevölkerungsanteil. Im März 1938 traf sie der Naziterror mit voller Wucht.

Fast ein Viertel der Dorfbevölkerung von Lackenbach – genau 346 Menschen – waren Jüdinnen und Juden. Der damalige Gauleiter Tobias Portschy trieb das, was als „Endlösung der Judenfrage“ in die Geschichte eingehen sollte, mit brutalsten Mittel voran, noch vor den Novemberpogromen galt das Burgenland als „judenfrei“.

In einer Fernsehdokumentation des Filmproduzenten Norbert Blecha wird aktuell die Geschichte einiger jüdischer Familien aus Lackenbach nachgezeichnet. „Es war mir ein Bedürfnis, das zu machen. Wir haben die Möglichkeit, mit unseren Filmen ein junges Publikum zu erreichen. Und ich finde, dass sollte die heutige Generation wissen, was damals passiert ist“, so Blecha.

Kontakt zu den Nachfahren der Lackenbacher Juden

Die Schicksale sind auch im Gedenkraum der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining dokumentiert. Auch der Filmcrew von Blecha ist es gelungen, Nachfahren der Lackenbacher Juden zu finden und zu interviewen. Einigen Familien ist 1938 noch rechtzeitig die Flucht ins Ausland gelungen.

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Dreharbeiten am Set von Filmproduzent Norbert Blecha

Sendungshinweis

„Menschen mit Geschichte(n)“, 23.10.2023, ORF 2 Burgenland

In den 1970er Jahren war Norbert Blecha als Stuntman und Schauspieler in den USA aktiv, danach kehrte er nach Österreich zurück. Vor einigen Jahren entdeckte er die Liebe zum Burgenland, hier spielt auch seine nächste große Filmproduktion. „Es geht dabei um eine junge Polizistin mit einem weißen Schäferhund. Das Kommissariat der Frau liegt in Mörbisch, und die Geschichten spielen im Burgenland und natürlich in Ungarn. Der Neusiedler See ist eine wunderschöne Gegend und da wird einiges passieren“, so Blecha.