Theresia Gabriel hat die Brosche mit 15 Jahren von ihrer Tante Mitzi Strauß aus Krensdorf geschenkt bekommen. Diese war einst Kammerzofe bei Kaiserin Zita und als solche hat sie das Paar beim zweiten Restitutionsversuch von Kaiser Karl im Oktober 1921 begleitet.
„Sie haben sie als Double gebraucht“
Wenn es eine besondere Gelegenheit gebe, dann würde sie die Brosche tragen. Das sei bei ihrer mündlichen Matura der Fall gewesen. „Meine Schulkolleginnen haben dann gefragt, was das für eine Auszeichnung ist und ich war enttäuscht, dass das keiner gewusst hat. Ich habe ihnen erklärt, dass sie von der Kaiserin Zita ist und einige haben gefragt, wer das ist“, sagte Gabriel.
Ihre Tante sei 1921 von einem kaiserlichen Offizier rekrutiert worden, um die Kaiserin als Kammerzofe zu begleiten. „Der Grund war, dass sie eine sehr große Ähnlichkeit mit der Kaiserin hatte und wenn es zu einer brenzlichen Situation gekommen wäre, hätte sie die Kaiserin doublen müssen“, so Gabriel. Bis ans Schwarze Meer begleitet Mitzi Strauß die kaiserliche Flucht, dort wird das Monarchenpaar ins Exil nach Madeira verschifft, Mitzi Strauß muss sich ohne Geld und allein auf sich gestellt nach Hause durchschlagen.
Eine Brosche für besondere Anlässe
Brosche auf Burg Schlaining ausgestellt
Erst zwei Jahre später habe ein Bote ihrer Tante ein Dankschreiben und die Brosche überreicht, sagte Gabriel. Auf Burg Schlaining ist das in Gold gefasste, mit Brilliant-Splittern versehene Schmuckstück in der Jubiläumsausstellung zu sehen. Die Brosche ist vermutlich auch einiges wert, aber für Theresia Gabriel hat das keine Bedeutung.