Der Eisenberg liegt im Zentrum des Weinbaugebietes Südburgenland. Hier sollen schon die Kelten vor etwa 2.800 Jahren Wein gekeltert haben. Erwiesen ist, dass Wein vom Eisenberg bereits um das Jahr 1600 bis nach Bayern, Tirol und Schlesien exportiert wurde. Das hat einen guten Grund. Damals wie heute sind diese Anbauflächen am Eisenberg von der Natur begünstigt.
Prächtiges Panorama
Sie ist zum Wahrzeichen der Region geworden: die Aussichtsplattform „Weinblick“ am Südhang des Eisenbergs. Die kühne Konstruktion erhielt im Jahr 2008 den Holzbaupreis des Landes Burgenland. Wie über den Weingärten schwebend, eröffnet sich vom „Weinblick“ ein prächtiges Panorama über das Tal der Pinka bis nach Ungarn und Slowenien. Im Süden breiten sich die dunklen Wälder des „Naturparks Weinidylle“ aus. An schönen Tagen sieht man von der Plattform mit freiem Auge bis zur steirischen Riegersburg und zur Kärntner Koralpe.
Die malerischen Weinberge am Eisenberg sind sonnenverwöhnt, aber auch steinig und teilweise sehr steil. Der Großteil der Rebflächen liegt zwischen 280 und 400 Meter über dem Meeresspiegel. Viele Weingärten sind zudem äußerst schmal. Das liegt an der traditionellen Erbteilung: Parzellen wurden einst wieder und wieder unter den Erben aufgeteilt.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“ 28.9.2023
Bodenschatz Blaufränkisch
Wie der Name vermuten lässt, sind die Schieferböden am Eisenberg extrem eisenhaltig. Dieses Terroir bringt besonders mineralische, salzige Rotweine hervor. Ideal für die Hauptrebsorte der Region: Mit 180 Hektar Anbaufläche dominiert der Blaufränkische. Der Blaufränkische vom Eisenberg schmecke, so beschreiben es Weinkenner, mineralisch, erdig, mit einer ganz eigenen „Pikanz“. Die Weine hätten einzigartigen Charakter, der in dieser Art nirgendwo sonst auftrete.
So finden Sie zum Schatz
Kontakt: 7474 Deutsch Schützen, Homepage der Gemeinde Deutsch Schützen,Homepage Weinblick Info, Anreise öffentlich: von Wien mit der Buslinie B01 bis Oberwart, dann mit dem Bus 7908 oder mit dem Taxi, Auto: über die A2
Weinbau haben am Eisenberg nach den frühen keltischen Winzern auch die alten Römer betrieben. Davon zeugen Ausgrabungsfunde, die unter der alten Martinskirche in Deutsch Schützen entdeckt wurden. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist wohl auf einer römischen Kultstätte errichtet. Heute ist von dieser mittelalterlichen Wehrkirche nur noch ein kleiner Teil, die Apsis, erhalten. Interessant ist auch, dass in der Martinskirche einst die älteste Glocke des Burgenlandes hing. Diese romanische Glocke aus dem 13. Jahrhundert verschwand im Zweiten Weltkrieg und landete nach verschlungenen Wegen in einem privaten Glockenmuseum in Wien. Bemühungen der Pfarre, die historisch wertvolle Glocke heimzuholen, blieben bisher vergeblich.
Nächtigen in urigen Kellerstöckl
Charakteristisch für die Region sind die vielen pittoresken Kellerstöckl. Liebevoll renoviert, schmücken sie die hügelige Landschaft. Die kleinen, spitzgiebeligen Häuschen inmitten der Weingärten waren ursprünglich Wirtschaftsgebäude der Weinbauern. Sie dienten als Press-, Gär- und Lagerkeller. Als solche haben sie ausgedient. Heute sind die Kellerstöckl begehrte Unterkünfte für Feriengäste.