Leute

Kevin „Luzifer“ Horvath: Mit Mode zum Durchbruch

Kommen wir nun zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten der Volksgruppe der Roma. Bekannt wurde Kevin „Luzifer“ Horvath durch Reality Shows in Österreich und Deutschland. Sein großer Traum ist es Modedesigner zu werden. Nun steht der Burgenland-Rom kurz vor seinem Durchbruch.

Kevin „Luzifer“ Horvaths Traum, Modedesigner zu werden, existiert seit frühesten Kindheitstagen. „Der Traum war schon als kleines Kind da. Ich habe von der Mutter Kleider angezogen, ich habe die Seide so schön gefunden. Ich habe meinen Traum aber nie so wirklich verfolgt, weil andere Prioritäten wichtiger waren“, so Horvath.

Kevin Horvath
ORF
Kevin „Luzifer“ Horvath hat große Ziele als Modedesigner

Bei seiner ersten Modeschau im November möchte Horvath ein Zeichen gegen „Bodyshaming“ setzen und Mode für Frauen präsentieren, die nicht die von der Gesellschaft als perfekt erachteten Modelmaße haben. „Das hat einen tiefen Hintergrund bei mir. Meine damalige beste Freundin ist gestorben. Sie war übergewichtig und hat nie so richtig gefunden, was ihr passen. Und sie wollte immer so ein Traumkleid. Ich hatte dieses Traumkleid dann in meinem Kopf, wie es aussehen sollte. Ich will es unbedingt bei diesem Modenschau präsentieren“, so Horvath.

Kevin Horvath
ORF
Kevin „Luzifer“ Horvath an der Nähmaschine

So selbstbewusst wie heute war Kevin „Luzifer“ Horvath nicht immer. In seiner Jugend hatte er nicht nur aufgrund seiner Homosexualität mit Beleidigungen und Beschimpfungen zu kämpfen, sondern auch aufgrund seiner Roma-Wurzeln. „In der Schule habe ich es extrem schwer gehabt. Die Mitschüler haben mich geschlagen, angespuckt, beschimpft, wer ich bin. Die Lehrer haben gar nichts gemacht. Die haben nur zugeschaut. Bis ich einmal davongelaufen bin. Ich habe das jahrelang nicht meinen Eltern erzählt“, so Kevin „Luzifer“ Horvath.

Herkunft und Sexualität führen zu Mobbing in der Schule

Mit 14 hat er dann einen Nervenzusammenbruch gehabt. „Ich habe es meinem Vater und meiner Mutter erzählt. Meine Mutter hat natürlich den Schulinspektor angerufen. Der war dann in der Schule und hat das kontrolliert. Aber eigentlich hat das gar nichts gebracht. Und ich muss auch ehrlich sagen, ich bin dann nicht mal in die Schule gegangen. Ich habe auch keinen Abschluss, gar nichts“, erzählt Kevin „Luzifer“ Horvath.

Kevin Horvath
ORF
Kevin „Luzifer“ Horvath

Für ihn ist es wichtig, jungen Menschen die Botschaft weiterzugeben, dass sie beharrlich ihrem Traum folgen sollen. „Egal, ob du transsexuell bist oder homosexuell. Sei offen und erzählt das. Schließlich müssen er oder sie glücklich sein, und nicht die Anderen“, so Horvath.