F.X. Lehner in seinem Weingarten
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„Menschen mit Geschichte(n)“

F.X. Lehner und seine Liebe zum Furmint

Mit welchen Rebsorten kann dem Klimawandel begegnet werden? Für den Wein der Zukunft, könnte ein Blick in die Vergangenheit hilfreich sein, meint Weinwissenschafter F.X. Lehner und hält ein Plädoyer für den Furmint.

„Für mich ist der Furmint faszinierend: Das Feurige, die Säure, die Aromatik spürt man am Gaumen und widerspiegelt das Burgenland“, so Lehner. Auf einer Weinlandkarte, die in der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining gezeigt wird, ist der Furmint als wichtige Rebsorte des Burgenlandes dargestellt. In der Monarchie noch weit verbreitet, geriet der Furmint danach beinahe in Vergessenheit. Jetzt erlebt er ein Comeback.

Lehner: Furmint ist Klimawandel gewachsen

Er könne nur dazu raten, den Furmint auszusetzen, sagte der Eisenstädter Weinwissenschafter: „Das ist eine Zukunftsrebsorte. Das ist eine Rebsorte, die dem Klimawandel sicherlich gewachsen ist.“ Lehner ist Experte für alte Rebsorten. In seinem Versuchsweingarten auf dem Oberberg stehen 2.500 Rebstöcke – drei Viertel davon Furmint. Insgesamt kultiviert er auf kleiner Fläche rund 20 verschiedene Rebsorten.

F.X. Lehner in seinem Weingarten
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F.X. Lehner in seinem Versuchsweingarten

Der Pensionist ist ein spätberufener Weinwissenschafter. Für seinen Master of Science an der Universität für Bodenkultur absolvierte er gerade ein Auslandssemester an der renommierten Hochschule Geisenheim in Deutschland. Von dort brachte er einen 80-jährigen Furmint-Stock mit. Lehner ist alles andere als reiner Theoretiker: Er gewann mit seinem Furmint Oberberg im Vorjahr die Goldmedaille beim „Wine Award International“ gegen Konkurrenz aus 18 Nationen.