Bienenfresser
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„Klimafit“

Klimawandel verändert die Tierwelt

Der Bienenfresser ist eine wärmeliebende Vogelart, weshalb die Vögel auch immer öfter bei uns anzutreffen sind.

Bienenfresser brüten derzeit etwa in Weiden am See (Bezirk Neusiedl am See). Dass die Vögel im Burgenland sind, hat laut Daniel Bayer vom Nationalpark Neusiedler See/Seewinkel damit zu tun, dass sich die Klimazonen nach oben verschieben. „Bei uns zum Beispiel kommt jetzt eine wärmere Klimazone Schritt für Schritt immer mehr zu uns. Derzeit bemerken wir, dass wärmeliebende Arten, die früher eher in Südeuropa vorgekommen sind, bei uns immer mehr vorkommen und immer bessere Bedingungen vorfinden“, so Bayer.

Daniel Bayer
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Daniel Bayer vom Nationalpark Neusiedler See/Seewinkel

Nicht nur die Bienenfresser würden so den Weg in nördlichere Gefilde finden: „Man sieht, dass zum Beispiel Tiere wie die Smaragdeidechse immer mehr nach Norden vordringen können. Auch die Gottesanbeterin kann man in immer mehr Gegenden in Österreich bzw. Mitteleuropa finden, weil es immer wärmer wird. Und genauso eben auch der Bienenfresser“, so Bayer.

Wie der Name schon sagt: Auf dem Speiseplan dieser wunderschönen Tiere stehen Insekten, zum Beispiel eben Bienen. „Sie können die Wespen oder Bienen fangen, auf einem Ast totschlagen, und dann quetschen Sie den Giftstachel aus der Biene heraus. Und dann fressen sie die Biene erst“, erklärt Bayer.

Bienenfresser als Bereicherung

Dass die Bienenfresser bei uns sind, sehen Experten als Bereicherung. Sie als „Profiteure“ des Klimawandels zu bezeichnen, wäre aber zu kurz gefasst. „Auf lange Sicht werden sehr viel mehr Arten von Lebewesen durch den Klimawandel bedroht und sogar aussterben, wenn es so weitergeht, als dass es Arten gibt, die davon profitieren werden“, so Bayer. Denn wenn es zu heiß wird, wird vielen Lebewesen die Lebensgrundlage genommen und die Vielfalt gerät in Gefahr.(Sendungshinweis: „Klimafit“, 20.6.2023).