Lavendel
ORF/Nici Aigner
ORF/Nici Aigner
Uschi hoch zu Beet

Erste Hilfe aus dem Garten

Kleine Hoppalas mit schmerzhaften Folgen passieren das ganze Jahr über. Gerade im Sommer sind etliche Pflanzen oder auch Lebensmittel schnell zur Hand, die bei Bienenstichen oder Sonnenbrand Linderung bringen. Kräuterhexe Uschi Zezelitsch gibt Tipps aus der Kräuterapotheke.

Es heißt ja, gegen alle Wehwehchen sei ein Kraut gewachsen. Dass darin viel Wahrheit steckt, hat Uschi Zezelitsch aus Mattersburg am eigenen Leib getestet. Erste Hilfe mit Pflanzen aus dem Garten, vom Balkon oder aus der Vorratskammer kann eine schnelle, kostengünstige und wirksame Möglichkeit sein.

Uschi Zezelitsch
Uschi Zezelitsch

Kräuter gegen Insektenstiche

Im Sommer kommt es oft vor, dass man unabsichtlich auf eine Biene tritt oder man abends von Gelsen förmlich gefressen wird. Wer kein Gel oder keine Salbe zur Hand hat, kann Insektenstiche aller Art mit Pflanzen lindern. Die antibakteriell wirkenden Senföle im Saft von Zwiebeln, Kohlrabi oder Radieschen sorgen dafür, dass sich keine Schwellung bildet und stillen den Juckreiz. Uschi Zezelitsch schwört diesbezüglich auch auf Thymian und Lavendel. Dazu werden einige Triebspitzen gequetscht oder zerrieben und auf den Stich gelegt. Auch etwas verdünnter Zitronensaft oder Essig sorgen schnell für Linderung.

Zu den bewährten „Erste-Hilfe-Pflanzen“ gehören Wundklee, Spitz- und Breitwegerich, Beinwell, Gundelrebe, Vogelmiere, Rose oder auch der Ingwer. Spitz- und Breitwegerich wachsen am Wegesrand. Wer beim Spazierengehen ausrutscht und sich einen Kratzer zuzieht, kann ein selbst gemachtes Pflanzenpflaster aus gequetschten Blättern ausprobieren.

Linderung bei Sonnenbrand

Mit dem Sommer treten auch Sonnenbrände auf. Kühlende Umschläge mit kaltem Rosenblütentee, Topfenauflagen oder Buttermilch tun der geplagten Haut wohl. Zur Pflege von leichten Verbrennungen, etwa durch den Kontakt mit einer heißen Grillplatte, stellt die Kräuterhexe Rosenbutter, Rosencreme oder Johanniskrautbalsam her.

Lavendel
ORF/Nici Aigner

Sendungshinweis

„Der Radio Burgenland Vormittag“, 13. und 20.6.2023

Im Garten kommt es auch oft vor, dass man sich einen Holzspan oder einen Dorn einzieht. Die Gundelrebe ist seit dem Mittelalter als Gundkraut bekannt, was auf die Fähigkeit hindeutet, eitrige Wunden zu heilen. In Ermangelung anderer Mittel hat man das Kraut gerieben und auf eitrigen Stellen aufgelegt. Auch heute noch dient Gundelrebe zur Herstellung von Eiter- und Zugsalben.

Pflanzendoktor Beinwell

Dieses Kraut trägt seine Heilwirkung im Namen. Bei Prellungen, Verstauchungen und allem, was mit dem Bewegungsapparat zu tun hat, setzt Uschi Zezelitsch einen Brei aus Beinwell ein. Für Schürfwunden wird der Beinwell mit Honig versetzt, auf ein sauberes Leinentuch gestrichen und indirekt auf die schmerzende Stelle gelegt.

Uschi Zezelitsch
Uschi Zezelitsch

Zecken mit Kräutern fernhalten

Auch gegen Zecken sind Pflanzen gewachsen. Zumindest etwas fernhalten lassen sich die lästigen Blutsauger mit Rainfarn, Zitronenmelisse, Katzenminze, Lavendel, Rosmarin, Duftblattgeranie, Pfefferminze, Eukalyptus oder Zitronengras. Uschis Tipp: Zeckenschutzmittel selbst mischen! Mit Kokosöl, das durch den Inhaltsstoff Laurinsäure abschreckend wirkt, mit allen oder einem Teil der oben genannten Duftkräuter. Diese werden klein gehackt, sollen zwei Tage im warmen Öl ziehen und werden danach abgeseiht. Gekühlt aufbewahrt, ist dieses Zeckenöl etwa einen Monat haltbar.

Süßdolde macht Holz wieder schön

Auch die Hausarbeit können wir uns mithilfe von Pflanzen erleichtern. Die gequetschten Blätter und Samen der Süßdolde ergeben eine Politur für mattes Holz. Einfach das Holz damit einreiben und mit einem trockenen Tuch nachpolieren. Noch mehr Tipps, auch für die Imkerei oder den schnellen Einsatz bei Gartenproblemen, verrät die Kräuterhexe im ausführlichen „Uschi hoch zu Beet“ Podcast.