Energiegemeinschaften funktionieren im ganz kleinen Rahmen – ein paar Nachbarn schließen sich zusammen – aber auch im größeren Stil, wie das Beispiel Neudörfl im Bezirk Mattersburg zeigt. Dort hat die Forschung Burgenland ein besonders innovatives Projekt initiiert. Die Ortsbevölkerung wird umfassend informiert über die Vorteile, die eine Energiegemeinschaft bringt. Haushalte mit Photovoltaik liefern ihren Überschussstrom an Haushalte, die keinen Strom erzeugen. Der Preis wird frei vereinbart.
Das bringt Unabhängigkeit vom Energiemarkt. Darüber hinaus will man in Neudörfl den Stromverbrauch optimieren. „In der herkömmlichen Energiegemeinschaft kriege ich die Daten im besten Fall am Tag danach. Das heißt, ich weiß nicht, ob gerade Überschuss vorhanden ist oder nicht und kann somit mein Nutzerverhalten auch nicht daraufhin anpassen. Wir wollen eine Datenstruktur schaffen, die in Echtzeit die Information weitergibt – ich habe gerade Überschuss an erneuerbarer Energie oder eben nicht und dann kann ich mein Nutzerverhalten daraufhin anpassen“, sagt Markus Puchegger von der Forschung Burgenland.
Sendungshinweis
„Klima.Fit“, 9.5.2023, ORF 2 Burgenland
Großes Interesse
Auch andere Innovationen in Bezug auf Energiegemeinschaften will die Forschung Burgenland in Neudöfl testen. Das Interesse in der Bevölkerung sei groß, sagt Bürgermeister Dieter Posch (SPÖ). „Ich bin komplett überrascht, aus welchen Ortsteilen, aus welchen Bevölkerungsschichten die Interessenten sind, die sich tatsächlich aktiv in den Prozess einbringen“, so Posch. Starten wird die Energiegemeinschaft in Neudörfl im Sommer.