In Jois wird die Tradition nicht nur von Kindern und Jugendlichen aufrechterhalten. Auch eine Gruppe Erwachsener war am Freitag um 6.00 Uhr in der Früh bereits unterwegs. „Das hat sich im Vorjahr so ergeben, weil immer weniger Kinder ratschen gehen. Jetzt haben wir eine Erwachsenengruppe gebildet und das ist so gut angekommen, weil wir so laut und kräftig singen, deswegen gehen wir heuer und wahrscheinlich auch in Zukunft wieder“, Ulrike Leban, die auch Mesnerin in Jois ist.
Der „englische Gruß“
Nach der ersten Runde gibt es am Freitag in der Früh trotz Fasttag ein kleines Frühstück für die Frühaufsteher im Pfarrheim. In Jois ist es brauch, dass die Ratschengruppen den „englischen Gruß“ verbreiten. Das habe nichts mit der Sprache zu tun, wie manche meinen, so Pfarrer Karl Opelka. „Es ist der Gruß des Engels an Maria, den die Kirche ja dreimal durch das Glockengeläut jeden Tag zum Ausdruck bringt. Meistens um 6.00 Uhr in der Früh, zu Mittag und am Abend. Der Gruß erinnert daran, dass der Engel zu Maria kommt und sie fragt, ob sie Mutter werden möchte. Und durch ihr ja kommt Gott in diese Welt“, so Opelka.
Schubratschen selber gestalten
Rund 30 Kilometer weiter in Kittsee bereiteten sich am Freitag die Jüngsten auf ihre Touren vor. Das Pfarrheim ist rund um die Osterfeiertage ein großer Spielplatz.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 7.4.2023
In Kittsee ist es auch Brauch, die Schubratschen zu schmücken. „Den Kindern macht das sehr viel Spaß, die Ratschen selber zu schmücken. Sie haben dann wirklich ihre eigene, wo sie sagen: Die habe ich gemacht, mit der gehe ich persönlich ratschen“, sagte Veronika Haider aus Kittsee. In fast allen Gemeinden des Landes ziehen derzeit die Ratschenkinder durch die Straßen. Ein Brauch, der die Gemeinschaft belebt und das Warten auf den Osterhasen für die Kinder etwas verkürzt.