Von Stinatz in den Vatikan und schließlich bis ins Weiße Haus nach Washington haben es die Stinatzer Ostereier schon geschafft. Es gäbe nur noch wenige, die diese Technik beherschen würden, deshalb seien sie umso beliebter und würden auf der gesamten Welt verschenkt werden, so die Leiterin des Kurses Wilma Zieserl.
Technik über 100 Jahre alt
Für die Kursleiterin beginnt die Kratzsaison jedes Jahr bereits im Jänner und endet zu Ostern. Sie befasst sich seit über 40 Jahren mit dieser Tätigkeit, die sie von ihrer Mutter übernahm. Man brauche kein Talent, nur etwas Geschicklichkeit, Geduld und Fantasie.
Den meisten der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern gelingt es, zwei Eier in zwei Stunden fertig zu stellen. Es sehe leichter aus als es tatsächlich sei. Die Schwierigkeit sei, den richtigen Druck- auf das Ei auszuüben und das Messer richtig zu halten, erklärte Kursteilnehmerin Gerda Dirnberger aus Forchtenstein.
Nirgendwo sonst in Österreich außer in Stinatz werden Ostereier auf diese Art und Weise verziert. Die Besonderheit liegt in der Technik, die mehr als 100 Jahre alt ist. Die Stinatzer Ostereier werden vorwiegend mit traditionellen Ornamenten oder religiösen Motiven verziert. Und genau daran erkennt man auch ihre Herkunft und Besonderheit.