Wer einen Garten hat, kann die Augen nicht vor dem Klimawandel verschließen. Die Kräuterhexe Uschi Zezelitsch aus Mattersburg möchte dazu aufrufen, sich nicht machtlos zu fühlen. Gemeinsam können Gartenliebhaberinnen und Naturfreunde viel verändern. Die drängendsten Fragen:
- Was kann ich gegen den steigenden Wasserverbrauch bei gleichzeitig weniger Niederschlag tun?
- Wie kann ich meinen ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten, ohne auf alles verzichten zu müssen?
- Was kann ich den steigenden Temperaturen im Sommer entgegensetzen, bzw. wie schaut Schattenmanagement aus?
Ständig und immer mehr zu gießen, kann keine Lösung sein. Stauden und mediterrane Kräuter kommen mit Trockenheit viel besser zurecht als der Rasen. Gut durchdachte Pflanzpläne tragen dazu bei, dass ein naturnaher, widerstandsfähiger Garten entsteht.
Kühler Kopf unter dem Blätterdach
Laubbäume sind die besseren Klimaanlagen. Die Verdunstungskälte ist sozusagen die Geheimwaffe der Laubbäume. Während der Hausschatten nur für ein bis zwei Grad Abkühlung sorgt, schaffen Laubbäume fünf bis sechs Grad. Sonnensegel oder Schirme kühlen gar nicht ab, sondern schützen lediglich vor der UV-Strahlung. Auch die Begrünung von Dächern und Fassaden kann das Klima im Einfamilienhaus spürbar verbessern und ist ein Kontrapunkt zur zunehmenden Bodenversiegelung.
Sendungshinweis
„Radio Burgenland Vormittag“, 4.4. und 11.4. 2023, ab 9.00 Uhr
Alles dreht sich im Kreis
Kreislaufwirtschaft im Kleinen trägt dazu bei, dass Ressourcen geschützt werden. Regenwasser sollte nicht ungenützt versickern. Schon das kleinste Regenfass sammelt wertvolles Nass. Das Kompostieren von Garten- und Küchenabfällen und das Mulchen, zum Beispiel mit Laub, sind weitere Möglichkeiten, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Der beim Kompostieren entstehende Humus speichert das klimaschädliche CO2. Und wer eigene Komposterde „erntet“ braucht keine Torferde.
Bunt und wild
Heckenkirsche und Winterlinge blühen und duften bereits ab Ende Jänner. Je früher es Blüten im Garten gibt, desto eher siedeln sich wertvolle Insekten an. Auch im Gemüsebeet haben Blumen eine wichtige Funktion. Gute Nachbarschaft unter den Pflanzen trägt dazu bei, dass Nützlinge angelockt und Schädlinge vertrieben werden.
Die Kräuterhexe hat eine lange Liste von geeigneten, trockenresistenten Pflanzen zusammengestellt. Die Rosen-Malve, das Leinkraut und das Schneeglöckchen, die Ackerglockenblume und Kronwicke, wilder Majoran, Natternkopf und Wiesensalbei, die Färberkamille, der Mauerpfeffer, die Karthäusernelke, die Königskerze und die Nachtkerze oder das Eisenkraut und den Sonnenhut passen in einen vielfältigen, klimafreundlichen Garten. Vielleicht findet sich auch noch Platz für eine Felsenbirne, einen Dirndlstrauch oder für Ribiselstauden.
Ostergeschenke zum Wiederverwerten
Auch wenn es um Ostern geht, plädiert die Kräuterhexe dafür, sich Gedanken zum Thema Klimaschutz zu machen. Wiederverwertbare Geschenke haben einen Zusatznutzen. Sie selbst freut sich über Jungpflanzen, Saatgut oder Bio-Erde. Im Gegenzug verschenkt auch sie keine Süßigkeiten, sondern Gartenpläne, Stecklinge aus dem eigenen Garten, selbst geflochtene Weidenzäune und ersten, selbst gerührten Bio-Dünger.
Noch mehr Tipps gibt Uschi Zezelitsch im Gespräch mit Nicole Aigner im ausführlichen „Uschi hoch zu Beet“ Podcast.