1954 brachte der Bildhauer Gustinus Ambrosi den einst gestohlenen Schädel von Joseph Haydn zurück nach Eisenstadt. Seither ruht dieser mit den anderen sterblichen Überresten des Genies in der Bergkirche oder eben auch Haydnkirche – mehr dazu in Haydns Kopf.

Beginn mit wundersamer Marienstatue
Die Kirche ist allerdings offiziell eine Marienkirche. Fürst Paul I. Esterhazy habe in Großhöflein eine Marienstatue machen lassen, erzählte der Leiter des Diözesanmuseums, Bernhard Weinhäusel. Dieser Statue seien Wunderkräfte zugesprochen worden. Diese Statue sei dann zur Bergkirche gebracht worden und Paul I. habe einen Kalvarienberg bauen lassen. Es seien so viele Wallfahrer gekommen, dass seelsorgliche Betreuung in der kleinen Kapelle mit dem Kalvarienberg vorne nicht mehr möglich gewesen sei und dann habe sich der Fürst entschlossen, eine große Wallfahrtskirche zu bauen, so Weinhäusel.
Pesttod von Paul I. verzögerte Fertigstellung
Der Legende nach hätte es die größte Marienkirche der Welt werden sollen. Es gebe keine Baupläne – zumindest seien sie bis jetzt nicht entdeckt worden, so Weinhäusel. Auf jeden Fall kam es nie dazu. Als man 1711 mit dem Kirchenbau begonnen habe, habe man Teile des erst jüngst fertiggestellten Kalvarienbergs wieder abreißen müssen. Dann habe man eben an der Rückseite des Kalvarienbergs mit dem Bau der Kirche begonnen, aber Fürst Paul sei zwei Jahre später, 1713, an der Pest gestorben. Damit sei das Großprojekt einmal beendet gewesen, sagte Weinhäusel. Erst 1803 konnte die Kirche, wie man sie heute kennt, fertiggestellt werden.

Deckenfresko „Christi Himmelfahrt“
Die Bergkirche – und dabei vor allem die Ansicht mit dem Kalvarienberg – ist eines der Wahrzeichen des Burgenlandes. In der Kirche sticht das Deckenfresko in der Kuppel von Christian und Wolfgang Köpp besonders ins Auge. Es stammt aus dem Jahr 1772 und die Himmelfahrt Christi zum Thema.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 19.11.2022
Himmelhoch waren auch die Kosten für den Bau. Fürst Nikolaus II. baute ohne Scheu vor Kosten, das Baubudget der nachfolgenden Esterhazy-Fürsten war deutlich geringer.