Dom St. Martin aus der Luft
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Religion

Dom St. Martin in Eisenstadt

Burgenlands Kirchen sind markante Punkte im Landschaftsbild. In den kommenden Wochen stellen wir einige der bekanntesten, modernsten und so manche unbekannte Kirche vor. Den Anfang macht die römisch-katholische Hauptkirche des Landes: der Dom St. Martin in Eisenstadt.

Der Dom ist das Zentrum der Diözese Eisenstadt, die seit 1960 das Burgenland verwaltet. Im angrenzenden Bischofshof residiert der Diözesanbischof und die Verwaltung und das Archiv sind darin untergebracht. Schon die ursprüngliche Kirche am Standort des Doms aus dem Jahr 1264 sei eine Martinskirche gewesen und habe mit dem Namen von Eisenstadt direkt zu tun, erzählte Domarchivar Bernhard Weinhäusel: „Und zwar war das die Kirche von ‚de minori Martin‘, also vom kleinen Martin hier in Eisenstadt.“

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Dom St. Martin von außen
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Dom St. Martin
Altarraum im Dom St. Martin
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Altarraum im Dom
Glasfenster hinter dem Altar im Dom St. Martin
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Glasfenster hinter dem Altar
Kanzel im Dom St. Martin
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Kanzel im Dom
Orgel im Dom St. Martin
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Orgel im Dom
Orgel im Dom St. Martin
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Orgel im Dom
Kreuz im Dom St. Martin
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Altarraum des Doms
Detail des Bildes „Apotheose des heiligen Martin“ im Dom St. Martin
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Detail des Bildes der Apotheose des heiligen Martin
Glasfenster des Doms St. Martin
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Glasfenster des Doms
Dom St. Martin von außen
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Dom mit angebauter Sakristei
Neue Sakristei beim Dom St. Martin
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Neue Sakristei beim Dom
Bischofshof in Eisenstadt
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Bischofshof in Eisenstadt

Der Dom ist eine gotische Hallenkirche aus dem 15. Jahrhundert. Ursprünglich waren drei Türme geplant, gebaut wurde schließlich nur einer. 1589 habe es einen großen Stadtbrand gegeben, bei dem die Kirche abgebrannt und das Gewölbe eingestürzt sei, sagte Weinhäusel. Die Kirche sei dann 40 Jahre ohne Dach dagestanden und erst 1629 wieder fertiggestellt gewesen.

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„Burgenland heute“, 2.11.2022

Bischof Schoiswohl prägte Domausstattung

Das Innere des Eisenstädter Doms ist für eine katholische Kirche auf den ersten Blick eher schmucklos. Spätestens seit den 1950er-Jahren sei klar gewesen, dass auch im Burgenland eine Diözese entstehen werde, so der Domarchivar. Der erste Bischof des Burgenlandes, Josef Schoiswohl, sei ein eher spartanischer Charakter gewesen und er habe diese Kirche so hergerichtet, wie sie heute im Wesentlichen zu sehen sei.

Blick auf den Altar im Dom St. Martin
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Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Eisenstädter Dom im 20. Jahrhundert gute fünfmal sein Aussehen verändert hat. Die letzte Erneuerung der Kirche habe das Architekten-Team Andreas Lichtblau und Susanna Wagner durchgeführt und im Jahr 2003 abgeschlossen.

Bild „Apotheose des heiligen Martin“ im Dom St. Martin
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Apotheose des heiligen Martin von Stephan Dorfmeister

In seiner Schlichtheit hat der Dom aber auch einige besondere Bilder mit besonderem Hintergrund – etwa das Bild der Apotheose des heiligen Martin von Stephan Dorfmeister. Dorfmeister sei ein berühmter Maler im pannonischen Raum gewesen, der mit seiner Familie und mit seinem Team 150 Kirchen ausgemalt habe, erzählte Weinhäusel. Der Maler sei ein sehr lebenslustiger Typ gewesen, habe viele Kinder gehabt, gerne gefeiert und sich dem Leben sehr zugetan gefühlt. Sein Bild von der Verklärung des heiligen Martin sei 1777 entstanden.

Glasfenster des Doms St. Martin
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Glasfenster des Doms

Verbindung von Geschichte und Moderne

Die markanten Fenster, die dem Dom eine einzigartige Lichtstimmung verleihen, stammen aus den 1950er-Jahren. Die Orgel des Doms gelte auch als Haydn-Orgel, so der Domarchivar: „Joseph Haydn hat natürlich auf allen Orgeln in Eisenstadt gespielt. Davon gehen wir einmal aus.“ Der Dom ist heute die Verbindung von Geschichte und Moderne – dafür steht die angebaute Sakristei aus dem Jahr 2003.