Taucheranzug
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„100 Objekte – 100 Geschichten“

Taucheranzug für die Flucht

Am Eisernen Vorhang – an der burgenländischen Grenze – haben sich dramatische Schicksale und Tragödien zugetragen. So auch Anfang der 1970 Jahre – damals wollte eine junge DDR-Bürgerin mit einem selbstgebastelten Taucheranzug durch den Neusiedler See in den Westen flüchten.

Taucherbrille, ein globiger Neoprenanzug, Flossen – es ist wohl eines der seltsamsten Objekte in der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining. Die Geschichte hinter diesem selbstgebastelten Taucheranzug zog auch Ausstellungskurator Oliver Rathkolb in seinen Bann. Man habe den selbstgebastelten Taucheranzug samt einem Minensuchgerät gefunden, so Rathkolb.

„Die Frau hat versucht Anfang der 70er Jahre über den Neusiedler See aus Ungarn nach Österreich zu entkommen. Es gab keinen Namen. Dann habe ich über Umwege und Archivrecherchen in Deutschland den Namen der Frau gefunden – aber nicht, ob sie noch lebt oder nicht“, so Rathkolb. Wolfgang Bachkönig, der langjährige Pressesprecher der Landespolizeidirektion mittlerweile in Pension, lokalisierte die Frau dann in der Nähe von Frankfurt am Main.

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Regine Engelschalk
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Regine Engelschalk war Ehrengast bei der Ausstellungseröffnung
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Der selbstgebastelte Taucheranzug
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Ein Zeitungsartikel

45 Jahre später Burgenlandbesuch

Sendungshinweis

„100 Objekte – 100 Geschichten“, 18.8.2022, ORF 2

45 Jahre später kommt Regine Engelschalk tatsächlich ins Burgenland – sie war Ehrengast bei der Ausstellungseröffnung in Schlaining. Ihr gescheiteter Fluchtversuch brachte sie für mehrere Monate in der DDR ins Gefängnis. Und so erzählt einmal mehr ein Objekt der Jubiläumsausstellung wie sehr die einstige Grenzlage die Geschichte unseres Landes beeinflusst hat, bevor es in die Mitte Europas gerückt ist.

Der selbstgebastelte Taucheranzug