Die Stola mit buntem Batikmuster, die der Papst beim Festgottesdienst in Trausdorf getragen hatte, ist in einer der Vitrinen ausgestellt. Gestaltet wurde das Messgewand von der Mattersburger Künstlerin Anni Lehner, auch die Erinnerungsplakette aus Bronze, die jeder Besucher damals bekam, ist zu sehen.
Nach seinem Besuch im Burgenland überließ Johannes Paul II. die Stola der Diözese Eisenstadt. Das sei bei Besuchen so üblich, sagt der Leiter des Diözesanmuseums, Bernhard Weinhäusl. „Die Päpste nehmen nicht alle Dinge dann nach Rom mit. Wo sollten sie die lagern? Das bleibt dann auch meist vor Ort und ist für die Landes- und Diözesangeschichte natürlich wesentlich bedeutender, wie für das Archiv in Rom“, so Weinhäusl.
Tausende kamen aus Ungarn
Dass der polnische Papst damals, ein Jahr vor dem Fall des Eisernen Vorhanges, eine Messe in Trausdorf fast direkt an der Grenze zum Ostblock feierte, war kein Zufall. Allein aus Ungarn reisten 50.000 Menschen an.
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„100 Objekte – 100 Geschichten“, 30.5.2022, ORF 2 Burgenland
„Es war die erste große Möglichkeit, mit Autobussen ohne große Bürokratie über die Grenze zu kommen in Gruppen“, so Weinhäusl. Vor allem viele Studentinnen und Studenten hätten das damals genutzt und hängten dann auch gleich ein paar Tagen dran, um Wien und Salzburg zu besuchen, erinnert sich der Leiter des Diözesanmuseums. 80.000 Gläubige waren bei dem Festgottesdienst auf Flugplatz in Trausdorf dabei – ein historisches Ereignis, das viele nie vergessen werden.