Düngerjauche
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„Uschi hoch zu Beet“

Natur pur für gesunde Pflanzen

Zum nachhaltigen Gärtnern gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Selbst angesetzte Pflanzenjauchen sind ein natürlicher und preiswerter Dünger, rät „Kräuterhexe“ Uschi Zezelitsch.

Einfach herzustellen, wirksam und ökologisch vertretbar: Es spricht viel dafür, Biodünger und natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel selbst herzustellen. Das Material dafür findet sich in der Natur, im Garten oder in der Küche.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland Vormittag“, 17.5.2022

Zur Stärkung der Paradeiser

Pflanzenjauchen stärken im Gemüsebeet vor allem die Starkzehrer wie Paradeiser, Zucchini oder Kürbisse. Dafür sorgt der hohe Gehalt an Stickstoff und Kali. Der selbst angesetzten Dünger fördert auch die Bildung des grünen Blattfarbstoffs Chlorophyll. Auf dem Komposthaufen tut Pflanzenjauche ebenfalls gute Dienste. Nützliche Gartenhelfer wie etwa Regenwürmer werden davon angelockt. Auch im Einsatz gegen lästige Schädlinge haben sich diverse selbst gemachte Jauchen, Brühen oder Tees bewährt.

Faustregel zur Herstellung

Auf ein Kilogramm frisches oder getrocknetes Pflanzenmaterial kommen zehn Liter Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. Geeignete Gefäße zum Ansetzen einer Jauche sind Kübel oder Fässer aus Holz, Kunststoff oder Ton. Metall wird nicht empfohlen. Das zerkleinerte Pflanzenmaterial wird mit dem Wasser bedeckt und für rund zwei Wochen an einem halbschattigen Platz stehen gelassen. Ein Leinentuch zur Abdeckung sorgt dafür, dass keine Insekten ertrinken.

Um Geruchsbildung vorzubeugen, gibt Uschi Zezelitsch etwas Urgesteinsmehl dazu. Wichtig ist, die Jauche immer wieder mit einem Holzstecken umzurühren, um die Gärung voranzutreiben. Die Flüssigkeit wird schon bald zu blubbern beginnen. Wenn sie nicht mehr schäumt, ist die Jauche fertig. Nun kann sie, im Verhältnis eins zu zehn mit Wasser verdünnt, ausgebracht werden.

Schachtelhalm
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Schachtelhalm

Brennessel, Schachtelhalm oder Zwiebelschalen

Die gängigsten Beikräuter für derartige Auszüge, Tees, Brühen oder Jauchen sind die Brennnessel und der Ackerschachtelhalm. Aber auch Farnkraut, Rainfarn, Wermut, Holunder- und Eichenblätter oder Rhabarber nach dem Auswachsen eignen sich dafür. Welche Wirkung mit den jeweiligen Mitteln erzielt werden kann, das ist Thema einer ausführlichen Gartenplauderei im „Uschi hoch zu Beet“ Podcast.

Im Gespräch mit ORF-Burgenland-Moderatorin Nicole Aigner verrät die Kräuterhexe aus Mattersburg Tipps und Tricks gegen Pilzerkrankungen und lästige Schädlinge von gefräßigen Raupen bis hin zu Ameisen oder Wühlmäusen. Auch Kaffeesud, Zwiebelschalen und Knoblauchzehen, ja sogar ausgerauchte Teebeutel lassen sich im Biogarten gut verwerten. Stimmt das ökologische Gleichgewicht, gedeihen die Pflanzen und Hobbygärtner und Gartenfreundinnen sind zufrieden.