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„100 Objekte – 100 Geschichten“

Das Geheimnis um die 20. Rhapsodie von Franz Liszt

Der Musikverein in Wien, gilt als der Tempel für die Musik. Neben dem besten Musiksaal der Welt, lagern hier rund 4.000 wertvolle Autographe. Für die Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining hebt die Gesellschaft der Musikfreunde die 20. Ungarische Rhapsodie von Franz Liszt aus.

In der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining ist eine Kopie der Rhapsodie zu sehen. „Eine Besonderheit dieser Rhapsodie ist, dass sie unter dem Titel ‚Rumänische Rhapsodie‘ veröffentlicht worden ist, das ist kein originaler Titel, kein Titel der von Liszt gekommen ist, sondern der Titel stammt erst aus dem 20. Jahrhundert. Ich glaube auch, dass ihm die Unterscheidung zwischen rumänisch, west-ungarisch, ungarisch nicht wirklich am Herzen gelegen ist. Für ihn war das Zigeunermusik und dieser Begriff Zigeunermusik war nicht abwertend gemeint“, so Johannes Promiczel, vom Archiv Die Gesellschaft der Musikfreunde.

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Liszt Noten in Ausstellung
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Rhapsodien nicht für Öffentlichkeit gedacht

Für den in Raiding geborenen Franz Liszt waren es die Melodien seiner Heimat. Ständig veränderte und adaptierte er die Kompositionen für das Klavier, in denen er ungarische Tänze und Volkslieder der Roma und Sinti verarbeitete. Auch die 20. und letzte Rhapsodie von Franz Liszt war eigentlich gar nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Er hat selbst dafür gesorgt, dass die Rhapsodien nicht veröffentlicht werden können, indem er Druckplatten aufkaufte.

In Raiding, wo Franz Liszt geboren wurde, besitzt der Liszt Verein eine der frühesten Liszt-Kompositionen, die sich den ungarischen Melodien widmet. Das Autograph ist erst 1940 aufgetaucht und wurde irrtümlich als die 20. Rhapsodie bezeichnet. „Der Liszt-Kenner und Liszt-Forscher und der Spezialist Gerhard Winkler, hat erkannt, dass es sich bei dieser Komposition nicht um die 20. ungarische Rhapsodie handelt, sondern um eine Vorstufe der ungarischen Rhapsodien“, so Manfred Fuchs vom Franz Liszt Verein Raiding.

Die 20. Ungarische Rhapsodie von Franz Liszt

Sendungshinweis:

„100 Objekte – 100 Geschichten“, ORF 2 Burgenland, 12.5.2022

Ungarische Rhapsodien 1841 bis 1848 komponiert

Von 1839 bis 1847 komponierte Liszt die ungarischen Rhapsodien. Ein Ereignis in Budapest scheint ausschlaggebend gewesen zu sein: „1838 gab es in Budapest eine große Überschwemmung. Franz Liszt hörte das, fuhr sofort nach Wien, und gab zehn Benefizkonzerte für die Landsleute in Ungarn, wie er sagte“, so so Fuchs.

In der Bibliothek des Liszt Vereins lagern rund 4.000 Exponate von Liszt. Hier gibt es auch die älteste Tonaufnahme eines Liszt Werks auf einer Edison Rolle. Nun ist auch die 20. und letzte ungarische Rhapsodie im Burgenland zu angekommen.