Ganz in Schwarz ist der Gedenkraum gestaltet, nur spärliches Licht erwartet den Besucher beim Eintreten. In einer der beiden Vitrinen befindet sich die Jacke eines ehemaligen KZ-Häftlings, an der Wand gegenüber sind Porträts von 30 Menschen zu sehen, die vor den Nazis flüchteten, von ihnen vertrieben oder ermordet wurden.
Einfach berühren
Davor liegt ein großes, hell erleuchtetes Buch. Berührt man die erste Seite fällt das Licht auf ein Porträt an der Wand, auf den Buchseiten erscheint die Biografie – ein technisch aufwändiges, innovatives Ausstellungskonzept, erklärt Cristof Cremer, der für das Ausstellungsdesign verantwortlich ist: „Das ist quasi ein magisches, interaktives Buch. Es gibt innerhalb des Buches verschiedene Wissensebenen – allgemeine Informationen, speziellere Wissensvertiefung. Der Besucher ist aufgefordert, sich mit dem Buch auseinanderzusetzen, eine Seite aufzuschlagen, ein Bild zu berühren – das ist via Bewegungsmeldern mit den Bildern an der Wand kombiniert – und dann kann er, soweit er Interesse hat, entweder oberflächlich die Biografien lesen oder sich wissensvertiefend mit einigen Biografien und Persönlichkeiten und Schicksale auseinandersetzen.“
Sendungshinweis
„100 Objekte – 100 Geschichten“, 24.2.2022, ORF 2 Burgenland
Die 30 Schicksale sind ein Versuch, das damalige Leid zu thematisieren, denn es ist auch ein Ziel der Jubiläums-Ausstellung den systematischen Massenmord an Juden, Roma, anders denkenden Menschen und anders Gläubige zu dokumentieren und aufzuzeigen. Aber auch zu erinnern, dass Tausende dem Morden zugesehen haben oder sogar daran beteiligt waren.