Revolution, Reformation, Auswanderung nach Amerika, Weltkriege, Grenzziehung, Wirtschaftsaufschwung – die Reise der Burgenlandungarn begann nicht vor 100 Jahren, sondern schon wesentlich früher. Sie begann im Jahre 896, bei der Landnahme – als das Reitervolk Gebiete in der Wart – Oberwart, Unterwart und Siget in der Wart – besetzte.
Das Stück ist auch für deutschsprachige verständlich – Texte auf Leinwand projiziert, erklärten die wichtigsten Stationen der Magyaren im Burgenland. Kurze Videos aber auch Archivbildmaterial gaben den Zusehern ein Dokumentarfilmerlebnis. Die Szenen auf der Bühne sollen den Theatergeist verkörpern.
Ausschnitte aus der „Musikalischen Zeitreise“
„Wichtig war mir etwas ganz Neues zu schaffen. Deswegen arbeiten wir mit Film, Ton, Video und live. Ich glaube, das Erlebnis ist für das Publikum etwas Besonderes – denn sie fühlen sich wie in einem Kinofilm, gleichzeitig im Theater und das Konzerterlebnis ist auch noch da“, so Regisseurin Jennifer Vass vom Burgenländisch-Ungarischen Kulturverein.
Alle vier Volksgruppen wirken mit
Doch nicht nur Film und Theater trugen die Geschichte der Ungarn – ein wichtiger Teil der Zeitreise war die Musik. „Eine musikalische Zeitreise ist für mich naheliegend, weil ich ein geschichtlich denkender Mensch bin. Ich sehe, wie sich Geschichte verändert – auch für die Volksgruppen – natürlich auch für die ungarische Volksgruppe, denn das war alles einmal Ungarn hier“, so Komponist Franz Zebinger.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 13.11.2021
Die Musikalische Zeitreise der Burgenlandungarn lockte 70 Mitwirkende auf die Bühne: unter anderem Kroaten und Roma. „Hier im Burgenland arbeiten die Volksgruppen sehr eng zusammen. Dieses Theaterstück ist heute aber trotzdem eine Premiere, weil alle vier Volksgruppen mitwirken“, so Emmerich Gärtner-Horvath vom Romaservice Burgenland. Die Reise der Ungarn endet im hier und jetzt – auf dem allseits beliebten Wochenmarkt in Oberwart.