Einst als mittelalterliche Burg gegründet, hat Schloss Esterhazy das Aussehen, wie wir es heute kennen, im Wesentlichen seit dem 17. Jahrhundert, erklärt der Leiter der historischen Sammlungen der Privatstiftung Esterhazy, Florian Bayer. „Es war Fürst Paul I. Esterhazy, der im 17. Jahrhundert die maßgeblichen Umbauten dieses Gebäudes zu einem der schönsten barocken Schlösser Österreichs veranlasst hatte. Weitere Maßnahmen fanden dann Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts in der Zeit des Klassizismus statt – diese vor allem in Bezug auf die Gestaltung des Schlossplatzes“, so Bayer.
Mit der Gründung des Burgenlandes, 1921 verlor das Schloss für die Familie Esterhazy an Bedeutung, sie zog sich nach Ungarn zurück.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 16.9.2021, ORF 2 Burgenland
„Im Grunde finden wir im Jahre 1921 dieses Schloss vor, wobei der fürstliche Haushalt zum Erliegen gekommen. Das Schloss ist mehr oder weniger im Privatbesitz des Fürsten Pauls V. Esterhazy, der es für seine Zwecke nutzt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, ab 1945, wird das Gebäude wieder von großem Interesse – auch für die Landesverwaltung, weil die burgenländische Landesregierung eine Heimstatt sucht, weil das eigentliche Landhaus von der sowjetischen Kommandantur in Beschlag genommen worden ist“, so Bayer.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen Teile der Landesverwaltung in das Schloss, 1969 wurde ein Pachtvertrag zwischen dem Land und der Domäne geschlossen, der 2009, nach längeren Rechtsstreitigkeiten einvernehmlich aufgelöst wurde. Seither veranstaltet Esterhazy selbst Ausstellungen und Konzerte. Das bekannteste ist das Musikfestival Herbstgold, bei dem die Pflege der Musik Joseph Haydns am Originalschauplatz weitergeführt wird.